Sie funktioniert. Die 30 Stunden Woche. Einige Unternehmen in Schweden haben es vorgemacht, eine 30 Stunden Woche erfolgreich einzuführen. Dazu gehören unter anderen ein Autohändler in Göteborg, ein Gemeinderat und ein Altenheim, welches sogar den vollen Lohnausgleich anbietet bei lediglich 6 Stunden Arbeit am Tag.[1]
Diese branchenübergreifenden Beispiele zeigen, dass die 30 Stunden Woche kein Traum bestimmter Branchen sein muss, sondern übergreifend umgesetzt werden könnte.
Bisher handelt es sich bei den meisten Unternehmen, welche diese Arbeitszeit umsetzen lediglich um Experimente, aber Befragungen ergaben, dass die Mitarbeiter ausgeglichener seien, sie ihr Sozialleben besser mit dem Beruf vereinbaren können und auch die Arbeitsmoral gestiegen sei. Gerade letzteres verdeutlicht beispielsweise auch die Kennzahl des zurückgegangenen Krankenstandes. Dieser habe sich laut Meiereichef Henning Martinsen von 11 % auf 6,2 % innerhalb von 4 Jahren beinahe halbiert.[2]
Nun lässt sich die Frage stellen, warum nicht alle Firmen auf eine verkürzte Arbeitszeit umstellen? Das Problem, dass sich bisher in vielen Firmen widerspiegelt, ist die vorherrschende Meinung, dass jemand, der lange im Büro anwesend ist äußerst engagiert und deutlich produktiver sei.
Allerdings gibt es Studien, die nachweisen, dass die Arbeitsproduktivität signifikant sinkt, je mehr gearbeitet wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Leistungsfähigkeit und Konzentration höher ist und weniger Fehler gemacht werden, wenn die Arbeitszeit eine gewisse Stundenzahl nicht übersteigt.[3]
Dies kann besonders gut am Europäischen Arbeitszeitvergleich dargestellt werden.
Die nachfolgende Grafik stellt die durchschnittliche Arbeitszeit der Arbeitsproduktivität pro Stunde gegenüber. Auffällig ist dabei, dass die Unternehmen, welche eine Arbeitszeit im Schnitt von unter 35 Stunden haben eine Produktivität von über 100 % pro Stunde haben, während Länder mit durchschnittlichen Arbeitszeiten von über 40 Stunden pro Woche auf durchschnittlich unter 60 je Stunde rutschen.
Allerdings sollte man den Aspekt berücksichtigen, dass die angegebenen durchschnittlichen Arbeitszeiten lediglich die offizielle Arbeitszeit berücksichtigen kann. Arbeiten, die nebenbei in der Freizeit erledigt werden, wie zum Beispiel Emails mit dem Smartphone zu beantworten, sind statistisch nicht erfasst.
Microsoft hat zu dem Thema der produktiven Arbeitszeit eine eigene Studie erstellt. Ziel war herauszufinden, wie viele Stunden die Mitarbeiter tatsächlich arbeiten. Das Ergebnis der Studie ergab, das von durchschnittlich 45 Stunden im Büro 17 Stunden nicht gearbeitet wurde.
Häufigste Gründe für das Unterlassen von Arbeit waren Meetings, welche ohne konkretes Ziel abgehalten werden, keine Priorisierung und verworrene, unklare Kommunikation.[4]
Diese Erkenntnisse zusammenfassend stehen wir vor folgender Herausforderung: Nach wie vor wird Anwesenheit im Büro vorgeschrieben, auch wenn die länge der Arbeitszeit nicht maßgeblich für den Arbeitserfolg ist, und je nach Stundenanzahl sogar das Gegenteil der Fall ist.
Daher stellt sich nun die Frage, wie müsste man einen Arbeitstag gestalten, um in weniger Zeit den gleichen Output zu erzielen?[5]
Prinzipiell geht es nicht darum, schneller zu arbeiten, sondern effektiver.
Für die Steigerung der Effizienz und der Produktivität gibt es zahlreiche Ratgeber und Tipps. Gekoppelt mit solchen persönlichen oder unternehmerischen Weiterbildungen wäre es durchaus denkbar, dass Arbeitgeber die vorgeschriebene Arbeitszeit verkürzen und/ oder insgesamt flexibilisieren. Daraus könnten Arbeitgeber auch große Vorteil für das Unternehmen ziehen:
Kurze Arbeitszeiten machen das Unternehmen deutlich attraktiver für Arbeitnehmer, was dazu führt, dass Fachkräfte leichter für das Unternehmen gewonnen werden können. Außerdem können die Arbeitnehmer, die bereits im Unternehmen sind, stärker an das Unternehmen gebunden werden.
Zudem kann der Krankenstand signifikant reduziert werden und die Arbeitsmotivation erhöht werden. Was im Eingangs erwähnten Fall, der Unternehmen in Schweden, eine Steigerung der Produktivität laut eigener Aussage um bis zu 50 % zur Folge hatte.[6]
Um das Vorhaben weiter zu bestärken die Arbeitszeit zu verkürzen können in diesem Link Tipps gefunden werden zur Verbesserung der Produktivität während der Arbeitszeit und wie Störfaktoren vermieden werden können:[7]
http://karrierebibel.de/effizienz/
[1] Vgl. Spiegel Online (2. August 2016) http://www.spiegel.de.
[2] Vgl. Spiegel Online (19. Juli 2016) http://www.spiegel.de.
[3] Vgl. Seifert, H.: 2007, S. .
[4] Vgl. Denkreich (2. August 2016) http://www.denkreich.com.
[5] Vgl. Spiegel Online (3. August 2016) http://www.spiegel.de.
[6] Vgl. Spiegel Online (2. August 2016) http://www.spiegel.de.
[7] Vgl. Karrierebibel (3. August 2016) http:/ /www.karrierebibel.de.