By Published On: 19. Dezember 2021Categories: Psychologie

Einleitung:

Farben sind nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllen in vielen Bereichen auch einen besonderen Zweck. Besonders im Bereich Werbung haben sie eine besondere Wirkung auf uns. Daher wählen Firmen bestimmte Farben für ihre Produkte, Homepage oder sonstigen Materialien die eine Außenwirkung haben.

Wie wir genau Farben sehen und wahrnehmen möchte ich in diesem Artikel nicht weiter drauf eingehen. Dazu reicht es aus sich ein gutes Anatomiebuch zu schnappen und zu lesen bzw. die unter Euch die Psychologie studieren, wenn Ihr es nicht mehr wisst, schnappt Euch Eure Unterlagen der Biologischen Psychologie.

Farb-Theorien:

Es gibt verschiedene Farbtheorien. In der aktuellen Zeit werden aber davon nur noch Drei verschiedene verwendet. Diese sind:

  • Dreifarbentheorie: In dieser Theorie entwickelte Young zuerst die Grundfarben als Rot, Gelb und Blau im Jahre 1802. 1850 entwickelte Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz diese Theorie weiter zu der heutigen Dreifarbentheorie oder auch Young-Helmholtz-Theorie. Er stellte fest, dass im Auge drei verschiedene Farbrezeptoren zu finden sind für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau.
  • Opponentenfarbtheorie: Diese Theorie entwickelte Ewald Hering im Jahre 1878. Es ist Modell mit drei Gegenfarbenpaare. Nämlich Rot vs. Grün, Blau vs. Gelb und Weiß vs. Schwarz. Hering hat verschiedene Überlegungen zu seiner Theorie gehabt. Diese oben genannten sechs Farben bezeichnete er als Urfarben, da diese besonders rein erschienen. Es können durch diese zueinander opponenten Farben Mischfarben entstehen. Diese opponentenfarben rufen entgegengesetzte Empfindungen in einer Person hervor.
  • Kries-Zonentheorie: Diese Theorie kombiniert die Dreifarbentheorie mit der Opponentenfarbtheorie miteinander.

(Breiner 2019, S. 32 – 35).

Wirkung von Farbe:

Laut einer Studie von 1973 von Adams und Osgood haben Farben einen höheren visuellen Einfluss als Formen, die Größe oder die Orientierung von Gegenständen (Breiner 2019, S. 72).

Dazu ein kleines Beispiel bzw. Experiment zum selber durchführen.

Lese folgen Wörter laut vor:

BlauGelb Grün – Schwarz – Rot Lila

Und nun lese bitte die Farbe der Schrift laut vor.

GelbRot Schwarz – Grün – Lila Gelb

Dieser Effekt zeigt deutlich, dass unsere Visuellen Fähigkeiten schnell sind. Dieser Effekt wird „Stroop-Effekt“ genannt (Hofmann 2020) S.29 – 30).

Beispiel 1:

In einer Studie fanden Moore et. al 2005 heraus, dass Farbe die Aufmerksamkeit und die Einstellung zu einem Produkt beeinflussen kann. (Moore et. al 2005 zitiert nch Breiner 2019, S. 72).

In den Budokünsten tragen sowohl die Schüler als auch die Meister einen Gürtel. Diese Rangordnung geht von den Schülergraden (Kyu) hoch zu den Meistergraden (Dan). Es beginnt mit einem weißen Gürtel. Anschließend folgen der Gelbe, der Orange, der Grüne, der Blaue, der Braune und danach die Meistergrade Schwarz und Rot. Diese Erfolgsreihenfolge von Farben bzw. Trikots fanden mehrere Forscher wie Heller (1989), Lüscher (1990 und 2017) oder Gross (1981) heraus. Sie bezogen sich allerdings auf Fußballtrikots. Demnach sind Assoziationen zu den Trikotfarben wie folgt:

  • Rot: dynamisch, aktiv, feurig und gefährlich
  • Schwarz: böse, gewalttätig und mächtig
  • Blau: fern, kalt und groß
  • Grün: unreif, natürlich und konservativ
  • Gelb: klein, lustig und lächerlich
  • Weiß: farblos, jungfräulich und ängstlich

Um zurück zu den Budokünsten zu kommen, die es viel länger als Farbstudien gibt, kann man aber gut Bezug zu solchen Studien nehmen. Anfänger im Kampfsportbereich tragen den Weißen Gürtel und Meister tragen den Schwarzen-Gürtel der eine gewissen Erfahrung bzw. Mächtigkeit symbolisiert (Breiner 2019, S.73-74).

Beispiel 2:

Natürlich hat Farbe nicht nur in Budokünsten oder dem Sport Einfluss auf unsere Wirkung, sondern auch im Bereich der Werbung spielt sie eine große Rolle. So haben wurde in einer Studie von White aus dem Jahre 1997 festgestellt, dass Werbung die Farbig geschrieben worden ist bis zu 42% mehr Personen diese lesen als nicht farbige Texte (White zitiert nach (Breiner 2019 S. 72).

Eine weitere Praktische Anwendung von Farben und geschriebenen Wörter ist der Motivkompass®. Dieses eingetragene Design von Dirk W. Eilert kann man wunderbar verwenden um Beispielsweise Texte oder die Farbliche Gestaltung seiner Homepage zu gestalten. Dieser Motivkompass® ist ein ausgeklügeltes praktischen Anwendungstool. Es gibt davon nicht nur diese hier abgebildete Variante, sondern noch einige anderen Formen. Es wird z.B. im Emotionscoaching verwendet. Aber auch die dort eingetragenen Wörter sind Ergebnisse aus Forschungsergebnissen und sind nicht zu hundert Prozent für jede Person gleich. Will man z.B. mehr die Kreative Personen ansprechen, können Texte oder Homepage mehr ins Gelblich die Farbe oder Bildgestaltung ausprägen.

Persönliches Fazit:

Farbe beeinflusst unser Verhalten in allen Bereichen. Nicht nur im Sport, sondern vor allem in der Werbung und dem Branding von Marken beeinflusst uns die Farbe stark. Also ist meiner Meinung nach auch für uns angehende Bachelor oder Master-Studenten die Wirkung von Farben wichtig. Sei es bei der späteren Prüfung unsere Thesis, also wie wirken wir z.B. auf das Prüfungsgremium, aber auch bei dem Aufbau von uns als Marke bzw. Brand.

Natürlich ist es auch immer eine etwas persönlich Meinung und Einstellung welche Farbe man mag oder nicht, aber dennoch haben Farbe auch Wirkungen auf uns. Ich finde dieses Thema einen sehr spannenden Bereich besonders für die spätere Arbeit. Sei es wie gestalte ich meine eigenen Räumlichkeiten, Meine Homepage oder auch meine Arbeitskleidung.

Literaturverzeichnis:

Breiner, Tobias C. (2019): Farb- und Formpsychologie. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.

Hofmann, Andreas (2020): Visuelle Markenkraft. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Bildverzeichnis:

Bild 1: Motivkompass® – eingetragenes Design von Dirk W. Eilert (Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Eilert-Akademie 2021)

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