„Wir sind, was wir denken!“
Buddha
Jeder Mensch hat diese eine innere Stimme, die auf folgenden Wortschatz begrenzt zu sein scheint:
Beeinflusst durch eine Reihe von inneren Überzeugungen und Glaubenssätzen.
Dazu gehören auch Gedanken wie:
- „Ich kann das nicht!“
- „Ich bin nicht liebenswert!“
- „Ich bin nicht wertvoll!“
- „Ich genüge nicht!“
- „Ich bin nicht gut genug, um…!“
Wenn wir uns ausreichend lange mit uns selbst und unseren Gedanken und Überzeugungen auseinandersetzen, finden wir Glaubensmuster, nach denen wir handeln, entscheiden, erwarten und uns verhalten. Unsere Gedanken sind die Grundlage unserer Gefühle und haben auch die Macht, Vorboten von Selbstzweifeln zu werden.
Wenn wir insgeheim oder auch vollkommen unbewusst der Überzeugung sind, dass wir nicht wertvoll genug sind, dann handeln und fühlen wir uns entsprechend: Beispielsweise denken wir nicht liebeswert zu sein und lösen damit Selbstzweifel an uns und unserer Beziehung aus. Sind wir der Überzeugung unserem Partner nicht zu genügen oder nicht geliebt zu werden.
Oder wir denken, wir wären nicht gut, fähig oder talentiert genug, um beispielsweise Anforderungen zu erledigen, zu denen wir verpflichtet sind.
Wir schätzen uns als weniger fähig ein, etwas zu schaffen, was von uns erwartet wird oder was wir von uns selbst erwarten. Das betrifft auch unser Selbstwertgefühl, denn wir verknüpfen völlig automatisch unseren Wert als Mensch, an unsere Fähigkeiten oder „Nicht-Fähigkeiten“, da wir ja der Überzeugung sind zu etwas nicht fähig zu sein.
Schlussendlich limitieren wir uns selbst und unser Potenzial.
Was sind Glaubenssätze und wozu führen sie?
Das Glaubenssätze Gedankliche Muster sind, die für Blockaden sorgen, die wiederum in unserem Unterbewusstsein verwurzelt sind, ist inzwischen deutlich geworden. Laut neurowissenschaftlicher Befunde können Gedanken und damit zusammenhängende Emotionen die Struktur unseres Gehirns verändern.
„Die Macht der Gedanken wird noch immer sehr unterschätzt. Doch unsere Gedanken wirken vielfach als sich selbst selbsterfüllende Prophezeiungen.“[1]
Denn wir haben aufgrund unseres Gedankens „nicht gut genug zu sein“, Angst etwas zu versuchen, weil wir wiederum Angst vor dem möglichen und damit zusammenhängenden Scheitern haben.[2]
Werden wir uns unseren Gedanken nicht bewusst, limitieren wir unser eigenes Potenzial und unsere Weiterentwicklung.
Die durch diesen Glaubenssatz getrübte Selbstwahrnehmung ruft schmerzhafte Gefühle hervor und das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung. Die limitierende Denkweise eines Menschen, mit dem Glaubenssatz nicht gut genug zu sein, sorgt für Selbstzweifel und verzweifelten oder unterbewussten Versuchen, das fehlende Selbstvertrauen und mangelnde Selbstachtung auf andere Art und Weise zu füllen. Oft auch durch schädliche oder unangemessene Verhaltensweisen.[3]
Aus Angst nicht zu genügen und aus dem Zweifel heraus, deswegen als Menschen nicht mehr wertvoll genug zu sein, versuchen wir krampfhaft auch die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Mit der Hoffnung dadurch etwas Bestätigung zu erhalten, die uns wiederum das Gefühl geben soll, wertvoll zu sein.
Folgen von Negativen Glaubenssätzen, die unmittelbar auf das eigene Selbstwertgefühl wirken, könnten folgende sein:[4]
Das Hochstapler-Syndrom
Das Hochstapler Syndrom beschreibt die Überzeugung einer Person, dass sie ihre Erfolge nicht verdient hat. Vielmehr hat eine Betroffene Person das ständige Gefühl nicht „Expertin genug“ zu sein und hat das ständige Gefühl, vielleicht „erwischt“ zu werden. Daraus entstehen starke Angst, Selbstzweifel, ein verzerrtes Selbstbild und die Überzeugung, dass die eigenen Schwächen und Defizite stärker sind als die eigenen Stärken.
Traurigkeit, Frustration, Schuldgefühle
Deutliche und permanente Selbstzweifel in jeglicher Form rufen negative Gefühle hervor. Eine Person, die permanent an sich und den eigenen Fähigkeiten zweifelt, hält sich selbst zurück, probiert nicht neues und sabotiert ihre eigenen Erfolge. Dadurch entstehen Traurigkeit, Schuldgefühle und auch Frust.
Emotionale Abhängigkeit
Menschen, die sich selbst nicht bewusst und selbstsicher sind, haben die ständige Sorge, was wohl andere Menschen über sie denken könnten und ob sie gemocht werden. Sie sind ständig auf der Suche nach Bestätigung dafür. Solange sie sich wertgeschätzt und gemocht fühlen, ist alles in Ordnung und sie fühlen sich glücklich und zufrieden. Wird jedoch dieses Bedürfnis der Bestätigung von außen nicht erfüllt, dann fühl sich eine selbstunsichere Person einsam, unzufrieden, nicht liebenswert oder nicht attraktiv genug. Ein Mensch, dessen Selbstbild von der Meinung und von dem Verhalten anderer Menschen abhängig ist, kann leichter manipuliert und gekränkt werden.
Angst vor Zurückweisung
„Wer keine hohe Meinung von sich selbst hat, erwartet auch nicht, dass andere ihn schätzen. Er rechnet damit, ignoriert oder gar abgelehnt zu werden. Um sich den Schmerz der Zurückweisung zu ersparen, bedienen sich die Betroffenen verschiedener Strategien:“[5] Darunter Rechtfertigungen, People Pleasing, unnötige Entschuldigungen und dem ständigen Erfüllen von Erwartungen anderer Menschen.
Mangelnde Kritikfähigkeit
Ein unsicherer und nicht-selbstreflektierter Mensch, nimmt Kritik als Zurückweisung wahr. Als „Schlag gegen den eigenen Wert.“ Hauptsächlich Kritik, die auf Leistungen abzielt, negative Rückmeldungen, Feedback und fehlende Anerkennung, nimmt eine selbstunsichere Person vielmehr als Zurückweisung wahr, also konstruktive Kritik. (hierbei wird destruktive und unfreundlich ausgedrückte Kritik nicht hinzugezählt)
Fazit
Wie Martin Seligman, Professor für Psychologie an der University of Pennsylvania, bereits behauptete: „Denkgewohnheiten müssen nicht ewig gleich bleiben. Eine der bedeutendsten Entdeckungen der Psychologie in den letzten 20 Jahren ist, dass Menschen ihre Art zu denken verändern können.
Wenn die Bereitschaft dazu da ist, den eigenen Glaubenssätzen auf den Grund zu gehen, sich selbst zu reflektieren und herauszufinden, welche limitierenden Glaubenssätze tief verankert sind, dann können viele dieser möglichen Folgen verhindert werden.
„Wir sind, was wir denken!“, wie bereits Buddha behauptete.
Also führt kein Weg daran vorbei, uns auch mit unseren Glaubenssätzen und Gedanken auseinanderzusetzen, wenn wir unser Selbstwertgefühl stärken möchten und dieses nicht mehr von äußeren Umständen, anderen Menschen und Leistungen abhängig machen möchten.
Ich bin der Meinung, dass wir alle, wenn wir es wirklich wollen und auch bereit dazu sind, tatsächlich Verantwortung für uns und unsere persönliche Weiterentwicklung zu übernehmen, die Qualität unserer Gedanken grundlegend verändern können und sogar sollten.
Denn die Qualität unsere Gedanken legt den Grundstein für die Qualität unseres Lebens.
[1] Heimsoeth, A. (2018)
[2] Vgl. Heimsoeth, A. (2018)
[3] Vgl. Lemper-Pychlau, M. (2015)
[4] Vgl. Lemper-Pychlau, M. (2015)
[5] Lemper-Pychlau, M. (2015)
Literatur
Quellen:
Heimsoeth, A. (2018). Du bist, was du denkst: Die Macht der Gedanken. In: Kopf gewinnt! Springer Gabler, Wiesbaden.
Lemper-Pychlau, M. (2015). Gefährliche Selbstzweifel. In: Erfolgsfaktor gesunder Stolz. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden.
Bildquellen:
Abbildung 1: Pixabay.com, https://pixabay.com/de/photos/frau-person-sonnenuntergang-tr%c3%a4umen-491623/
Abbildung 2: Pixabay.com, https://pixabay.com/de/illustrations/meditation-achtsamkeit-%c3%bcberholung-1000062/, abgerufen am 28.04.2022