Die Beziehung zwischen Menschen und Hund reicht viele Jahrtausende zurück und bereichern das gemeinsame Leben in zahlreichen Bereichen. Sei es als Familienmitglied, Lebensretter, Offce Dog, Jagdhund, Spürhund, Blindenhund, Therapie- und Assistenzhund und vieles mehr. Hunde werden nicht selten als „bester Freund des Menschen“ bezeichnet und zählen in vielen Ländern der Welt zu den beliebtesten Haustieren. In einer Umfrage aus dem Jahr 2021 lag Deutschland im europaweiten Vergleich auf Platz 3 mit 10,3 Millionen Hunden (Statista 2023a).
Die Beziehung zwischen Hund und Mensch
Ende der 1970er Jahre fanden Foscher:innen die Überresten einer Frau und ihres Hundes, welche auf ein Alter von 12.000 Jahren beziffert wurde. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Beziehung zwischen Hund bzw. Wolf und Mensch mehr als 40.000 Jahre in die Vergangenheit zurück geht. Dabei geht die Forschung davon aus, dass der Gemeinschaftssinn, der zwischen Wölfen und Menschen identisch ist, einen ausschlaggebenden Faktor zur „Zusammenarbeit“ bildete. Dabei verstehen sich Mensch und Hund auch ohne Worte und können sich rein über die Körpersprache austauschen (Geo 2023).
Office Dog – Darf ich meinen Vierbeiner mit ins Büro nehmen?
In den Gesundheitsberichten der gesetzlichen Krankenversicherungen wird deutlich, dass Krankschreibungen auf Grundlage psychischer Belastungen in den letzten Jahren deutlich steigen. In der Folge fragen sich immer mehr Arbeitgeber:innen, wie sie vor allem den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz präventiv vorbeugen können (TÜV Nord 2023). Eine Möglichkeit ist der Office Dog, zu Deutsch „Bürohund“. Der Interessenverein Bundesverband Bürohund eV. definiert diesen als einen „durch seinen Menschen, unter adäquaten Bedingungen, als Teammitglied mit in das Büro bzw. in eine büroähnliche Umgebung genommen […]“. Hund (Bundesverband Bürohund e.V. 2023). Es gilt jedoch im ersten Schritt die Erlaubnis des Arbeitgebers einzuholen und Grenzen der Kolleg:innen einzuhalten und zu respektieren. Angestellte sollten sich die Erlaubnis schriftlich bestätigen lassen. Natürlich gilt es für Hundebesitzer:innen auch den Charakter des eigenen Vierbeiners beachten und ggf. auf Regelmäßigkeit setzen, sodass es für den Hund zu keiner unnötigen Stressbildung kommt (Friederike Huth 2018).
So verbessern Hunde unsere Gesundheit und steigern das Arbeitsklima
In einer Umfrage unter Haustierbesitzer:innen in Deutschland zum glücklicheren Leben durch Haustiere, gaben 91 Prozent der Befragten an, dass die Anschaffung eines Haustieres ihr Leben glücklicher gemacht hat (Statista 2023b). Nach der Tierpsychologin Stephanie Lang von Langen senken Haustiere den Blutdruck und stärken das Immunsystem. Sie hellen die Psyche auf und reduzieren Stress. So zeigte eine Studie im Mensch-Tier-Kontakt, dass selbst das beiläufige Streicheln eines Tieres, den Menschen beruhigt und sich rückwirkend auch positiv auf das Tier auswirkt. Im Bezug auf Hunde, konnte sogar ebenfalls in einem Test in Praxisräumen nachgewiesen werden, dass die bloße Anwesenheit eines Hundes den Blutdruck und die Herzfrequenz der Probanden senkte – sie bauten Stress ab. Dies wurde anhand der Freisetzung der Hormone Oxytocin und Prolactin, welche bei sozialen Bindungen eine Rolle spielen und das Sinken des Stresshormons Cortisol nachgewiesen. Gleiches lässt sich beim Hund erkennen (Focus 2023).
Fazit
Wie Studien beweisen, senken Hunde, auch im Büro, dasRisiko von Dauerstress und wirken somit auch der Gefahr an Burnout zu erkranken vor. Laut dem Bundesverband Bürohund e.V. sorgen sie für ein besseres Betriebsklima und Streichel-/Spielpausen und Gassirunden entspannen die Mitarbeitenden und Kolleg:innen, sodass auch nach der Pause konzentrierter weitergearbeitet wird (Ein Herz für Tiere 2023). Zudem kommen Befragungen zu dem Schluss, dass Haustiere das Familienleben fördern, Gefühle von Einsamkeit vertreiben, in Krisensituationen Trost spenden, Stress vermeiden bzw. Stress besser bewältigen lassen und die Besitzer:innen glücklicher und zufriedener machen (Statista 2023c). Der regelmäßige Sparziergang mit dem Hund an der frischen Luft, hält das Herz-Kreislauf-System fit und senkt zudem den Blutdruck und Cholesterinspiegel. Weitere Studien zeigen, dass Kuscheln mit dem Hund Depressionen entgegenwirkt und einen positiven Effekt auf den Menschen hat (Lenz 2019).
Literatur
Bundesverband Bürohund e.V. (2023), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://bv-bürohund.de/
Ein Herz für Tiere (2023), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/hunde/buerohunde/hund-im-buero-so-klappt-es-friedlich-und-harmonisch
Focus (2023), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.focus.de/wissen/natur/hunde/gesund-bleiben-gegen-bluthochdruck-und-stimmungstief-der-hund-ist-die-bessere-arznei_id_11297597.html
Friederike Huth (2018), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://www.peta.de/themen/buerohunde/
Geo (2023), Zugriff 12.03.2023, verfügbar unter https://www.geo.de/geolino/wissen/22521-rtkl-geschichte-warum-sich-mensch-und-hund-so-gut-verstehen
Lenz, D. (2019), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/haustiere-machen-gluecklich-13373133
Statista (2023a), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/454082/umfrage/hunde-in-europa-nach-laendern/
Statista (2023b), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://de.statista.com/prognosen/983652/umfrage-unter-haustierbesitzern-zum-gluecklicheren-leben-durch-haustiere?locale=de
Statista (2023c), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265530/umfrage/aussagen-zur-beziehung-von-mensch-und-haustier-in-deutschland/
TÜV Nord (2023), Zugriff am 19.03.2023, verfügbar unter https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/bildung/wissen-kompakt/gesundheit/der-buerohund-im-ueberblick/
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