By Published On: 14. Oktober 2024Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Wenn ich anderen erzähle, dass ich Modedesignerin bin und aktuell Betriebswirtschaftslehre (BWL) studiere, werde ich meistens etwas verwirrt angeschaut. Und ja, ich gebe zu, das wäre mir selbst vor ein paar Jahren noch genauso gegangen. 

Hallo, mein Name ist Momo-Sophie Scheffold und ich bin gelernte Modedesignerin. Momentan studiere ich BWL im Fernstudium und arbeite als Werkstudentin in der FCC-Karrierefabrik als Junior Consultant Mode-Marketing. Meine Spezialisierung hier ist die Beratung in der Vorgründungsphase. 

Warum Betriebswirtschaftslehre?

Bereits zu Beginn meiner Ausbildung hat sich meine Leidenschaft für Mode, aber auch der Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit in der Modebranche verfestigt. Allerdings war mir der betriebswirtschaftliche Input nicht nur in meiner Ausbildung, sondern auch in meiner Weiterbildung zur textilen Produktentwicklerin, nicht ausreichend, um mich sicher in die Selbstständigkeit zu begeben. Also stand für mich fest: Ich möchte mich betriebswirtschaftlich weiterbilden. Und ab diesem Zeitpunkt wurde mein Weg etwas kurvenreich.

Die Wirkung eines Zieles 

Zu meiner Person: Wie man vielleicht schon erkennen konnte, war ich immer sehr zielorientiert und visionär, was meinen beruflichen Werdegang betraf, den ich gerne mehrere Jahre im Voraus durchdacht hatte. Der Zusammenhang zwischen einer Vision und einem Ziel lässt sich mit folgender Definition herausstellen: „Eine Vision ist die klare Vorstellung, ein Bild von der Zukunft, mit einem großen, kühnen, lebendigen und anspruchsvollen Ziel, das in fünf bis zehn Jahren erreicht werden soll.“ (Heimsoeth, 2024, S. 119). 

Ein Ziel zu definieren bedeutet, einen wünschenswerten, in der Zukunft liegenden Zustand, Ereignis o.ä. zu fokussieren und darauf das eigene Verhalten und andere planbare Wirkungseinflüsse auszurichten. Bzgl. der Zielerreichung geht es also um ein bewusstes Bündeln von Kräften, Aufmerksamkeit, Konzentration, Anstrengungen und Ausdauer (Heckhausen, 2018, S. 332)

Ich habe mir gerne im Voraus darüber Gedanken gemacht, welche beruflichen Schritte notwendig sind, um mein Ziel der Selbstständigkeit zu erreichen. Ich war es bis dato auch gewohnt, dass mein „Plan A“, d.h. meine Zwischenschritte auf dem Weg zur Zielerreichung, immer funktioniert, weshalb ich mir nie Gedanken über einen „Plan B“ gemacht habe. 

 In diesem Zusammenhang spreche ich heute auch gerne von meiner „persönlichen beruflichen Komfortzone“, denn die Planung der Schritte zur Zielerreichung gab mir Sicherheit, was mich wiederum emotional stark mit meinem Ziel und dem Weg der Zielerreichung verbunden hat. Zu Beginn meiner Weiterbildung stand für mich schon fest, dass ich zwei Jahre später ein Studium in Amsterdam beginnen würde, was meine Liebe zur Mode und den Wunsch nach betriebswirtschaftlicher Weiterbildung kombinieren würde. Die Aufnahmeprüfungen waren bestanden, alles sah ganz danach aus, dass mein Plan A erneut funktionieren würde. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass die mangelnde Wohnungssituation in Amsterdam dazu führen würde, dass ich mein Studium nicht antreten konnte. Doch genau so kam es. 

Der geplatzte Traum als Learning

Um zu veranschaulichen, was der „Verlust“ meines Zwischenziels zur Folge hatte, kann die Betrachtung der Ziellosigkeit von Menschen herangezogen werden. Wenn kein Ziel, ganz gleich ob beruflich, privat o.ä., definiert ist, gibt es kein Ankommen, kein Belohnungssystem und keine Motivation. Dies wiederum wirkt sich negativ auf das Selbstvertrauen, und den Energiehaushalt aus. Außerdem kann kein Wachstum, Weiterentwicklung oder Veränderung stattfinden. (Heimsoeth, 2024, S. 123)

Zum ersten Mal musste ich erfahren, dass ich mich nicht nur auf meinen Plan A verlassen konnte und dass mein Vorhaben, nur weil ich es mir in den Kopf gesetzt hatte, nicht immer funktionieren muss. Was ich anfangs als negative Erfahrung empfunden habe, sehe ich heute als wertvolle Lektion. Ich war gezwungen, meine Komfortzone zu verlassen, was mir anfangs aufgrund der starken Bindung zu meinem Ziel nicht einfach gefallen ist. Heute sehe ich diese Überwindung als notwendig, um mich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. „Der beste Plan […] bringt leider wenig, wenn man ihn nicht an die sich verändernden Umstände anpasst.“ (Schrammel, 2022, S. 140). Herausgezogen aus meiner Komfortzone musste ich mich nach einer Alternative umschauen – die SRH Mobile University. 

Das Learning daraus: Ziele zu haben und zu verfolgen ist gut. Es ist sogar sehr wichtig, denn Ziele steuern uns in unserem Tun und Handeln und strukturieren unseren Alltag. Sie beschäftigen uns, wecken Ehrgeiz, lassen uns Lernen und bewirken eine persönliche Weiterentwicklung. Ziele sind eine unserer wichtigsten Identitätsquellen und wirken sich direkt auf das emotionale und gesundheitliche Befinden aus (Heckhausen, 2018, S. 332).

Allerdings erfordern Ziele auch Flexibilität. Der Weg zur Zielerreichung ist keinesfalls in Stein gemeißelt – kann er auch gar nicht sein, denn so wie unsere Umwelt sich ständig verändert und wir uns immer wieder neu an Situationen anpassen müssen, funktioniert das auch mit dem Weg der Zielerreichung. Vielmehr erachte ich es heute als wichtig, neuen Alternativen und Möglichkeiten offen gegenüberzutreten.

Die SRH als meine neue Tür

Mit dem Sprichwort „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ kann man meinen beruflichen Werdegang bis hierher wohl sehr treffend beschreiben. Letztendlich bin ich froh darüber, welche Abzweigungen ich genommen habe und welche Möglichkeiten sich auf diesen Umwegen ergeben haben. Wäre ich nicht gezwungen gewesen, meinen „sicheren Pfad“ zu verlassen, wäre ich heute nicht Studentin bei der SRH Fernhochschule – The Mobile University, hätte nicht die Vorteile und Freiheiten entdeckt, die ein Fernstudium mit sich bringt und Junior Consultant wäre ich wahrscheinlich auch nicht. Ich hätte nie die Möglichkeit gehabt, mich schon während dem Fernstudium Selbstständig zu machen, und hätte vielleicht auch nie erkannt, dass ein BWL-Studium einer Modedesignerin tatsächlich Spaß machen kann. 

Literaturverzeichnis

Heckhausen, J. & Heckhausen, H. (Hrsg.) (2018): Motivation und Handeln, 5. Aufl., Springer, Berlin

Heimsoeth, A. (2024): Frauenpower, Springer, Wiesbaden

Schrammel, T. (2022): 10 Erfolgstipps für Berufseinsteiger, Springer, Wiesbaden

Abbildungsverzeichnis

Titelbildquelle: https://www.freepik.com/free-photo/close-up-idea-concept_12975338.htm#fromView=search&page=1&position=44&uuid=919919fa-0b04-4cfe-8f43-bd4bfbb33e0c

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