Wer kennt es nicht: man sitzt mit einigen Leuten zusammen, redet, lacht. Und dann öffnet sich die Tür, eine Person spaziert herein und plötzlich sind alle Blicke auf sie gelenkt. Bereits beim Betreten eines Raumes wird ein Mensch in Sekundenschnelle beurteilt. Fällt dieses Urteil positiv aus, wird die Person als souverän und selbstbewusst wahrgenommen. Dadurch bekommt sie in kürzester Zeit die Aufmerksamkeit jeder einzelnen anwesenden Person, ohne überhaupt den Mund aufgemacht zu haben. Verantwortlich dafür ist einzig und allein die richtige Körpersprache.
Körperhaltung als Kommunikationsweg
Die Körperhaltung ist ein bedeutender Teil der Körpersprache und zählt neben der verbalen Sprache zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln.[1] Dieser Art der Kommunikation muss besondere Achtung geschenkt werden, denn als Mittel ohne inhaltliche Elemente laufen die Kommunikationsprozesse meist auf unterbewusster Ebene ab.[2] Häufig strahlt man automatisch Signale aus, die man gar nicht aussenden möchte. Denn es ist meist nicht im Sinne der Menschen, dass man ihnen den Stress des Tages ansehen kann. Andersherum passiert es aber auch, dass man die Körpersprache eines Mitmenschen falsch interpretiert. Die Signale, die der Körper aussendet, sind nämlich oft nicht eindeutig zuzuordnen. Man sollte also ein Bewusstsein für die Wirkung nonverbaler Zeichen entwickeln, um die richtigen Signale zu vermitteln und die des Gegenübers richtig zu interpretieren.[3] Personen, die sich über die Wirkung der Körpersprache bewusst sind, werden mit weniger Missverständnissen zu kämpfen haben.[4]
Ein (gerader) Rücken kann entzücken
Nachhaltigen Einfluss auf die Körperhaltung haben vor allem unsere Muskeln, Bänder und Knochen. Sie sind miteinander verbunden und wirken deshalb nur gemeinsam. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Verspannungen können das Resultat einer problematischen Körperhaltung sein. Um Fehlstellungen und daraus entstehende Folgen zu vermeiden, ist eine besondere Körperspannung wichtig. Durch einen geraden Rücken wird diese Spannung erreicht.[5]
Man kann ganz einfach herausfinden, wie es sich anfühlt, gerade zu stehen. Dafür stellt man sich einfach mit dem Rücken an eine Wand und achtet darauf, kein Hohlkreuz zu machen und mit dem Gesäß fest an der Wand zu stehen. Der Oberkörper sollte so ausgerichtet werden, dass ein möglichst großer Teil des Rückens die Wand berührt. Die Bauchmuskeln müssen dafür etwas angespannt und der Nacken lang gemacht werden.[6]
Aber nicht nur ein gerader Rücken gehört zu einer guten Körperhaltung. Auch ein angehobener Kopf (nicht zu hoch, denn das wirkt arrogant!) und ein leicht eingezogener Bauch, bewirken eine aufrechte Haltung.[7] Leider neigen viele Menschen dazu, mit gesenktem Kopf, hängenden Schultern und rundem Rücken nach vorne gebeugt zu laufen. Man wirkt automatisch in sich gekehrt, müde und klein. Aufmerksamkeit, Wachheit und auch Attraktivität strahlt man erst mit gehobenem Kopf und gestrecktem Rücken aus.[8]
Sportler haben ein Gefühl für ihren Körper
Sieht man sich Bilder von Sportlern an, wird man kaum jemandem in einer buckligen Haltung sehen. Meist ist der Bauch angespannt und dadurch automatisch leicht eingezogen, gleichzeitig wird die Brust herausgestreckt. Bei so gut wie jedem Sportler in jeder Sportart ist diese besondere Körperspannung zu beobachten. Für trainierte Menschen ist es schon fast ein Selbstläufer: ihre aufgebauten Muskeln tragen den Körper. Diese Muskeln sind entsprechend auch für die gerade Körperhaltung verantwortlich. Außerdem wissen Sporttreibende genau, wo welche Muskeln sitzen und welche angespannt werden müssen, um etwas zu erreichen.[9]
Mit selbstbewusster Körperhaltung zu mehr Selbstbewusstsein
Durch eine selbstbewusste Körperhaltung strahlt man nicht nur Selbstbewusstsein aus – man wird auch unwillkürlich selbstbewusster. Dabei macht man sich die geheimnisvolle Wechselwirkung zwischen dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein zunutze. Nimmt man bewusst eine bessere Haltung ein, fühlt man sich schlagartig überlegener und unangreifbarer. Eine gute Körperhaltung ist deshalb nicht nur ein Ausdruck von Selbstbewusstsein. Stattdessen stärkt man die eigene Psyche und verhält sich dadurch auch selbstsicherer.[10]
Fazit
Um bei seinen Mitmenschen einen positiven Eindruck zu hinterlassen, ist es wichtig, nicht nur darauf zu achten, was man verbal sagt, sondern auch darauf, was die Körpersprache vermittelt. Das bedeutet: Aufrecht stehen, gehen und sitzen.[11] Eine gute Körperhaltung sollte man bewusst immer wieder einnehmen, damit sie Teil der Persönlichkeit wird und man sie auch unbewusst übernimmt. Innerhalb von Sekunden kann man damit eine positive Veränderung an sich selbst herbeiführen und seine Ausstrahlung aufbessern.[12]
Fußnoten
[1] Vgl. Absolventa (o.J.)
[2] Vgl. Persona Service (o.J.)
[3] Vgl. Persona Service (o.J.)
[4] Vgl. Persona Service (o.J.)
[5] Vgl. Rassek (2018)
[6] Vgl. Absolventa (o.J.)
[7] Vgl. Rassek (2018)
[8] Vgl. Persona (o.J.)
[9] Vgl. Rassek (2018)
[10] Vgl. Werkstatt für Führen und Vertrieb (2009)
[11] Vgl. Absolventa (o.J.)
[12] Vgl. Werkstatt für Führen und Vertrieb (2009)
Literatur
Absolventa (o.J.): Körperhaltung und ihre Wirkung, https://www.absolventa.de/karriereguide/koerpersprache/koerperhaltung, abgerufen am 02.09.2019
Persona Service (o.J.): Körpersprache: Selbstbewusstsein und Souveränität ausstrahlen, https://www.persona.de/karriereblog/erfolgstipps/koerpersprache-selbstbewusstsein-und-souveraenitaet-ausstrahlen/, abgerufen am 02.09.2019
Rassek, A. (2018): Körperhaltung: Diese Wirkung bitte nicht unterschätzen, https://karrierebibel.de/koerperhaltung/, abgerufen am 02.09.2019
Werkstatt für Führen und Vertrieb (2009): Der Weg zur kraftvollen und gewinnenden Ausstrahlung – selbstbewusste Körperhaltung, http://www.mitarbeiter-fuehren.de/gewinnende-ausstrahlung/1706-ausstrahlung-koerperhaltung.html, abgerufen am 02.09.2019
Bildquelle
https://pixabay.com/de/vectors/silhouette-frauen-arbeit-wandern-305431/