By Published On: 18. Oktober 2022Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Im Zeitraum vom Wintersemester 2017/18 und dem Wintersemester 2019/20 haben 13,7 Prozent der Studierenden ihren Studiengang gewechselt (Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021, S. 14). So auch ich.

Ich heiße Rebecca, bin 24 Jahre alt und studiere seit März 2021 an der SRH Fernhochschule Psychologie. Doch mein Weg zum Psychologiestudium verlief alles andere, als geradlinig. Im folgenden Beitrag möchte ich diesen Weg aufzeigen und beschreiben, welche Vorteile mir das Studium an der SRH Fernhochschule bietet.

Mein Weg zum Psychologie-Studium

Nach meinem Abitur 2017 schwankte ich bei meiner Wahl des Studienganges zwischen Humanmedizin, Ernährungswissenschaften, Journalistik und Psychologie. Fest stand lediglich, dass ich in meinem späteren Beruf direkt mit anderen Menschen zusammenarbeiten wollte. Nachdem ich im Rahmen eines „Studium Generale“ fast ein Jahr lang Einblicke in die unterschiedlichsten Berufsrichtungen bekommen hatte, stand für mich fest, dass ich Humanmedizin studieren möchte, um später im Bereich „Kinder- und Jugendmedizin“ oder „Psychiatrie“ zu arbeiten.

Trotz eines sehr guten Abiturs, war ich mir bewusst, dass es schwer werden würde einen Studienplatz für „Humanmedizin“ zu bekommen. Aufgrund dessen habe ich mich parallel für „Molekular Medizin“ beworben, mit dem Ziel nach ein paar Semestern in die „Humanmedizin“ zu wechseln. 2018 begann ich deshalb mein Studium der Molekular Medizin, merkte jedoch relativ schnell, dass die Laborarbeit, die später mit hoher Wahrscheinlichkeit den größten Teil meiner Arbeit ausmachen würde nichts für mich war und ich mir nicht vorstellen konnte mein Leben lang im Bereich der Forschung tätig zu sein. Es zeigte sich zudem, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Studiengangwechsel in die „Humanmedizin“ nahezu bei null lag. Folglich beendete ich das Studium und suchte nach neuen Möglichkeiten.

2020 bewarb ich mich erneut für „Humanmedizin“ und zusätzlich für „Zahnmedizin“, mit dem Ziel mich später auf „Kinder- und Jugendzahnmedizin“ zu spezialisieren und bekam einen Studienplatz für Zahnmedizin. Ebenso wie im ersten Studium merkte ich, dass die Begeisterung und das Interesse an den humanmedizinischen Inhalten groß war. Im zweiten Semester kam dann jedoch der Zahntechnikkurs, bei dem praktisch zahnmedizinische und -technische Grundkenntnisse erlernt wurden. Auch für die theoretischen zahnmedizinischen Inhalte konnte ich mich nicht begeistern. Ohne Motivation und Freude schleppte ich mich jeden Tag gezwungenermaßen in die Uni. Während meine Mitstudierenden begeistert von den zahnmedizinischen Tätigkeiten waren, habe ich auf die Uhr geschaut und gehofft, dass die Zeit schnell vergeht. Mir war relativ schnell klar, dass ich auch in diesem Beruf nicht glücklich werden würde, da er für mich zu handwerklich orientiert war. Trotzdem wollte ich nicht erneut ein Studium abbrechen. An einem Tag saß ich wie immer an meinem Platz im Labor, vor mir der Phantomkopf mit Plastikgebiss und in meiner Hand ein Bohrer und stellte mir vor, dass diese Tätigkeit meine Zukunft war, wenn ich weiterstudieren würde. Ich bekam keine Luft mehr, mir wurde schwindlig, mein Herz fing an zu rasen und ich zitterte. In diesem Moment wusste ich, auch wenn ich mir vorkam wie ein Versager, ich konnte das Studium nicht weiterführen. Mit der Angst nie etwas zu finden, dass mich wirklich zufrieden macht, beendete ich trotzdem mein Kapitel als Zahnmedizin-Studentin. Schon während des Zahnmedizin-Studiums habe ich mir Gedanken über eine Alternative gemacht. Immer mehr wurde mir bewusst, dass ich meinen Horizont erweitern und mich zumindest vorerst von meinem Wunsch-Studiengang „Humanmedizin“ verabschieden musste. Solange ich daran festhielt, hatte ich nicht die Möglichkeit offen für eine andere berufliche Richtung zu sein. Aufgrund meines großen Interesses an der Psychologie, beschloss ich ein Psychologie-Studium zu beginnen, da dies von vornherein meine Alternative zu Humanmedizin war.

Mein Studium an der SRH Fernhochschule

Durch das Studieren an Präsenzuniversitäten habe ich gemerkt, dass neben den Studiengängen auch die Art des Studierens nicht meinen Vorstellungen entspricht. Abgesehen vom Wechsel des Studiengangs wollte ich deshalb auch die Art des Studiums verändern. Da ich grundsätzlich eine Person bin, die gerne selbstständig arbeitet, kein Problem mit dem Thema „Selbstmanagement“ habe und mir ein Fernstudium genau diese Eigenverantwortlichkeit ermöglicht, habe ich mich entschieden, ein derartiges Studium auszuprobieren.

Mittlerweile bin ich im dritten Semester und muss sagen, dass es die beste Entscheidung war die ersten beiden Studiengänge vorzeitig zu beenden und das Psychologiestudium an der SRH Fernhochschule anzufangen.

Das liegt einerseits daran, dass ich in der Psychologie ein Studienfach gefunden habe, dass meinen Interessen entspricht und mir andererseits das Fernstudium im Vergleich zu einem Studium an der Präsenzuni viele Vorteile bietet. Der größte Vorteil stellt für mich die große Flexibilität dar. Einerseits bietet sie mir die Möglichkeit ortsunabhängig zu lernen und andererseits kann ich in meinem eigenen Lerntempo die Studieninhalte bearbeiten, sowie deren Reihenfolge selbst bestimmen. Was ich im Laufe des Studiums gemerkt habe, ist, dass ich mich aufgrund des selbstständigen Lernens und der Eigenverantwortung verglichen mit anderen Universitäten intensiver und effektiver mit den Themen befasse und es nicht das wie für andere Universitäten typische „Nur-für-die-Klausur-Lernen“ ist. Positiv finde ich außerdem die freundliche und professionelle Betreuung durch Professoren und Professorinnen bzw. Dozenten und Dozentinnen. Bei Fragen erhält man meist eine zeitnahe Antwort und wird nicht, wie ich es an den Präsenzunis erlebt habe, weitergeleitet ohne am Ende eine Information zu bekommen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass diese Art von Studium meines Erachtens Kompetenzen, wie Eigeninitiative, Flexibilität sowie Selbstmanagement fördert und all dies wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Karriere darstellen (Becker & Pastoors, 2018, S. 43; Pastoors, 2018, S. 71 – 72). Im Vergleich zu einer Präsenzuni empfinde ich lediglich den selteneren direkten Kontakt zu Mitstudierenden als einen negativen Aspekt. Grundsätzlich stellt dies für mich jedoch keinen Nachteil dar, da ich online mit Mitstudierenden in Kontakt kommen, gemeinsam lernen und mich austauschen kann und folglich nicht (wie es sich wahrscheinlich viele vorstellen) isoliert studiere.

Fazit

Hinsichtlich meines Weges bis zum Psychologie-Studium kann ich sagen, dass ich dankbar für die Erfahrungen bin, die ich auf meinem (alles andere als geradlinigen) Weg machen durfte. Ich habe gelernt, dass Abbrüche und Veränderungen okay sind und eine Chance zum Wachsen darstellen können. Nur weil man etwas begonnen hat, heißt es nicht, dass man es durchziehen muss, wenn es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Hierbei ist wichtig, dass man sich nicht daran orientiert, was von der Gesellschaft oder dem persönlichen Umfeld als gut und richtig empfunden wird, sondern nach seinen eigenen Interessen handelt. In meinem Fall gilt dies sowohl bzgl. der Ausrichtung Studiengangs als auch für die Art des Studiums.

Bezüglich des Studiums an der SRH Fernhochschule habe ich gemerkt, dass es mir im Vergleich zu einer Präsenzuni viele Vorteile, wie die hohe Flexibilität bietet und mit viel Eigenmotivation und Selbstmanagement auf jeden Fall zu bewältigen ist.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich nach dem Wechsel jetzt um einiges zufriedener bin, auch wenn es sich im ersten Moment wie scheitern angefühlt hat. Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag andere ermutigen kann, den Schritt zur Veränderung zu wagen, wenn dieser notwendig ist.

Literatur

Becker, J.H. (2018). Berufliche Methodenkompetenzen. In J.H. Becker, H. Ebert & S. Pastoors (Hrsg.), Praxishandbuch berufliche Schlüsselkompetenzen (S. 71 –  79). Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54925-4_9

Becker, J.H. & Pastoors, S. (2018). Persönliche Kompetenzen. In J.H. Becker, H. Ebert & S. Pastoors (Hrsg.), Praxishandbuch berufliche Schlüsselkompetenzen (S. 43 – 49). Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54925-4_6

Statistisches Bundesamt (Destatis)(2021). Bildung und Kultur: Studienverlaufsstatistik. Zugriff am 18.08.2022. Verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Publikationen/Downloads-Hochschulen/studienverlaufsstatistik-5213106207004.pdf?__blob=publicationFile

Quelle zum Titelbild

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