By Published On: 1. Juni 2023Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Für immer mehr Menschen stehen Angebote des Arbeitsgebers im Fokus, denn so können Benefits neben den Rahmenbedingungen, wie Gehalt, Arbeitsformen etc. ergänzt werden und deutlich zur Mitarbeiter:innenzufriedenheit beitragen. Um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, setzten jedes Jahr mehr Unternehmen auf das interne Betriebliche Gesundheitsmanagement (iBGM)(Bundesgesundheitsministerium 2023). Mit der Ambition, dass gesunde Mitarberbeitende auch zufriedene Mitarbeitende sind. Dabei umfasst das Thema verschiedene Facette (physische und psychische Prävention). Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, betont: „Moderne Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber engagieren sich gesellschaftlich und übernehmen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten, gerade auch in den aktuellen Krisenzeiten. Dagegen sind Unternehmen, die die Gesundheit ihrer Beschäftigten immer noch für deren Privatsache halten, längst old school.“(AOK Bundesverband 2023).

Mitarbeiter:innenzufriedenheit

Einer im September 2021 durchgeführten Umfrage zum Vorhandensein eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen gaben 26% der Befragten an, dass sich ihr Unternehmen präventiv um das Thema psychische Gesundheit kümmern würde. Jedoch berichteten mehr als 45%, dass sich ihr Unternehmen nicht aktiv um das Thema kümmern (Statista 2023). Mitarbeiter:innenbefragung gewinnen als Kernaufgabe des iBGM immer mehr an Bedeutung. Arbeitgebern ist es so möglich konkrete Entwicklungspotenziale zu erkennen und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten. Typischerweise umfasst eine solche Befragung die Bereiche Arbeitszufriedenheit, Gesundheit/Wohlbefinden, Führungsverhalten/-bewertung, Unternehmenskultur, Bindung/Identifikation, sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Haufe 2023). Dabei ist die Akzeptanz im Unternehmen höhen, wenn die Möglichkeiten bestehen, sich am Prozess zu beteiligen (AOK 2023a).

Was ist internes Betriebliches Gesundheitsmanagement

Obgleich die betriebliche Gesundheitsförderung freiwillig ist, geht sie mit vielen Vorteilen sowohl für Arbeitnehmer:innen, als auch Arbeitgeber einher. Dabei umfasst der Begriff „alle Tätigkeiten, Prozesse und Strukturen, die mit dem Thema Gesundheit im Unternehmen zu tun haben“, mit dem Ziel, das Wohlbefinden, die Gesundheit und Motivation aller Mitarbeitenden zu fördern. Das iBGM umfasst vielfältige Maßnahmen und beugen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen, Stress, Schmerzen und einem frühen Arbeitsaus vor (TÜV Nord 2023). Im besten Fall wird im Unternehmen eine eigene Abteilung etabliert, alternativ können aber auch Angebote von externen Anbietern oder der gesetzlichen Krankenversicherung genutzt werden. Die Angebote haben dabei kaum Grenzen und reichen von bewegten Pausen, über Vorträge zu Themen wie Resilienz, bis hin zu Challenges im Bereich Fitness oder Ernährung, zur Arbeitsplatzberatung und vielem mehr. Darüber hinaus sollte das Thema als Führungsaufgabe aktiv gelebt werden, da diese Ebene gesundheitsgerechte und persönlichkeitsfördernde Rahmenbedingungen in der Arbeitsumgebung schaffen, welche das Ziel verfolgen, die Leistungsfähigkeit und die Produktivität durch mehr Arbeitszufriedenheit zu steigern (Englert 2019a, S. 317).

Auswirkungen auf die Zufriedenheit

Die Nutzung der Angebote erhöht die Motivation der Mitarbeitenden und ist entscheidend für eine optimale Arbeitsleistung. Zeitgleich kommt es zu Zufriedenheit der Mitarbeitenden, welche durch den Einsatz geeigneter Maßnahmen erhöht werden (Englert 2019b, S. 13 ). Anreizsysteme bieten hier eine weitere Möglichkeit, um Mitarbeitende zu motivieren. Einige Arbeitgeber ermöglichen Ihren Mitarbeitenden beispielsweise Anreize in Form von Fahrradleasing über Anbieter wie „Deutsche Dienstrad“, die Bereitstellung von Gesundheitsplattformen wie machtfit und zahlreiche weitere Angebote. Die Hochschule Osnabrück bietet Studierenden und Mitarbeitenden die kostenfreie Nutzung des hochschulinternen Fitnessstudios INMOVE an. Dieses erstellt zu Beginn einen physiotherapeutischen Befund, um so optimal auf die Beschwerden der Trainierenden einzugehen (Griefahn, Twellmann, Yalcin, Zalpour 2022, S. 517).

Fazit

Zusammenfassen zeigt sich, dass das Engagement für mehr Gesundheit Krankenstände und die Fluktuation im Unternehmen senkt, die Mitarbeiter:innenzufriedenheit steigert und so zu mehr Identifikation, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit führt (AOK 2023b). Es lohnt sich diese Angebote aktiv zu nutzen, oder den eigenen Arbeitgeber auf die Möglichkeiten anzusprechen.


Literatur

AOK (2023a), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/betriebliche-gesundheitsfoerderung/ueberblick-betriebliche-gesundheitsfoerderung/

AOK (2023b), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/betriebliche-gesundheitsfoerderung/

AOK Bundesverband (2023), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2022/index_25952.html

Bundesgesundheitsministerium (2023),  Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung.html

Englert, M. (2019a), S. 317 People Excellence: Nachhaltige Unternehmensführung und Betriebliches Gesundheitsmanagement. In: Englert, M., Ternès, A. (Hrsg.), Nachhaltiges Management. Nachhaltigkeit als exzellenten Managementansatz entwickeln, 1. Aufl., Berlin, S. 311-330

Englert, M. (2019b), Road to Excellence: Potenzial des Sustainable Management im 21. Jahrhundert. In: Englert, M., Ternès, A. (Hrsg.), Nachhaltiges Management. Nachhaltigkeit als exzellenten Managementansatz entwickeln, 1. Aufl., Berlin, S. 3-22

Griefahn, A., Twellmann, T., Yalcin, L. Zalpour, C. (2022) Evaluation eines hochschulinternen Fitnessstudios und die Auswirkungen auf die Lebensqualität von Trainierenden – eine Querschnittsstudie. Prävention und Gesundheitsförderung, Ausgabe 17, S. 517–528

Haufe (2023), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/mitarbeiterbefragungen-erfolgreiches-bgm-in-krisenzeiten_94_542464.html

Statista (2023), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1275500/umfrage/gesundheitsmanagement-von-psychischer-gesundheit-in-unternehmen/?locale=de

TÜV Nord (2023), Zugriff am 12.03.2023, verfügbar unter https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/bildung/wissen-kompakt/gesundheit/betriebliches-gesundheitsmanagement-tipps/


Bildquelle

Titelbild: Gruppe verschiedener menschen mit gesundheits- und fitnesssymbolen | Kostenlose Foto (freepik.com)

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