Je gesünder unser Körper, umso leistungsfähiger ist er.[1] Besonders während des Studiums, aber auch in der Arbeit, ist ein produktiver Arbeitsstil wichtig und kann für Freude bei der Arbeit sorgen. Unsere Ernährungsweise ist einer von vielen Faktoren, die für die Leistungsfähigkeit während dem Studium entscheidend sind. Hinzu kommen weitere Stellschrauben, die Teil eines gesunden Lebensstils sind. Im Folgenden wird auf Faktoren eingegangen, die sich bezüglich der produktiven Arbeitsweise während meines Studiums als besonders bedeutsam erwiesen haben. Während es im ersten Teil um Pausen, Bewegung und Schlaf geht, liegt das Augenmerk im zweiten Artikel auf einer optimalen Ernährung.
Als Produktivität generell wird das Verhältnis zwischen dem Einsatz (Input) und dem letztendlichen Ergebnis (Output) gesehen. Zu einer Steigerung der Produktivität kommt es, wenn bei gleich großem Einsatz ein besseres Ergebnis herauskommt.[2] Da derzeit ein starker Trend bezüglich eines gesunden Lebensstils herrscht, sollen Zusammenhänge zur Produktivität betrachtet werden. Burla et. al. beschreiben einen gesunden Lebensstil als zeitlich relativ stabiles Muster von gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen, Ressourcen und Orientierungen.[3] Da unser Körper am leistungsfähigsten ist, wenn er gesund ist, ist ein langfristiger und ganzheitlich gesunder Lebensstil nicht zu unterschätzen.
Pausen
Wir kennen das alle, wenn wir bei der Arbeit an einen Punkt gelangen, an dem wir einfach nicht mehr produktiv sind. Forscher haben festgestellt, dass 10-minütige Pausen am effektivsten sind. Dabei wird empfohlen, die Mittagspause eher kürzer zu gestalten und lieber viele kurze Pausen zu machen.[4] Auf dem Arbeitsmarkt wird ein eher negatives Bild von Pausen vermittelt, obwohl bereits mehrfach nachgewiesen wurde, dass sich der Mensch nicht länger als 90 Minuten am Stück konzentrieren kann. Auch die Gestaltung der Pausen ist wichtig. Dem Gehirn soll die Möglichkeit zum Abschalten gegeben werden, wobei es wichtig ist, sich in dieser Zeit nicht mit studiumsrelevanten Themen zu beschäftigen. Wirkungsvoll kann beispielsweise ein kurzer örtlicher Wechsel, in Verbindung mit Bewegung sein.[5]
Bewegung
Bewegung begeistert immer mehr Menschen durch die vielfältig positiven Effekte. So hat Bewegung eine leistungssteigernde Wirkung während dem Studium. Neben dem Abbau der Stresshormone, hat Bewegung einen positiven Einfluss auf die Motivation und unsere emotionale Verfassung. Je positiver man dem Studium gegenüber gestimmt ist, desto höher ist auch die Leistungsfähigkeit und Produktivität. Bewegung sorgt für Ausgewogenheit in der Funktion der zentralen Botenstoffe im Gehirn, was mit der Stärkung des dauerhaften Lerneffekts zusammenhängt. Somit kann der Belastung des Studiums besser Stand gehalten werden und durch ein gesteigertes Selbstwertgefühl und Ausgeglichenheit ist man gleichzeitig für das Berufsleben gewappnet.[6]
Schlaf
Wieviel Schlaf wir brauchen hängt von individuellen Gegebenheiten ab. Im Durchschnitt braucht ein erwachsener Mensch jedoch 7 – 9 Stunden Schlaf. Nur wer ausgeschlafen ist, kann seine volle Leistungsfähigkeit abrufen und steigert zudem sein psychisches Wohlbefinden. Dabei geht es nicht nur um die Länge des Schlafs, sondern vor allem um einen regelmäßigen Schlafrhythmus.[7] Um einen gleichmäßigen Schlaf aufzubauen, ist es hilfreich, jeden Morgen um die gleiche Uhrzeit aufzustehen, dies erleichtert gleichzeitig das Einschlafen am Abend.[8]
Meine Erfahrungen
Dass das Fernstudium mit sehr viel Selbstdisziplin verbunden ist und man sich ohne Selbstmanagement schwer tut, wissen wir alle. Derzeit naht bereits das Ende meines Studiums und ich persönlich habe mich sehr viel mit genannten Themen befasst. Das ein oder andere Mal bin ich natürlich kläglich daran gescheitert. Doch aus Fehlern lernt man.
Zu Beginn meines Studiums habe ich mir eingebildet, dass ich keine Pausen benötige und habe dadurch in Kauf genommen, dass ich nach ca. zwei Stunden nicht mehr wirklich effektiv gearbeitet habe. Außerdem kam es an einigen Tagen dazu, dass ich nach der Mittagspause nicht mehr wirklich weitergearbeitet habe. Es ist schließlich mit Disziplin verbunden, das Ende einer Pause zu finden und sich dann auch wirklich wieder an den Schreibtisch zu setzen. Mittlerweile weiß ich, dass ich am Vormittag am produktivsten bin und regelmäßige kurze Pausen meine Konzentrationsfähigkeit am höchsten halten. Die daraus folgende Zufriedenheit motiviert mich auch zu sinnvoller Gestaltung der zweiten Tageshälfte.
Als eine besondere Erfahrung sehe ich mein Marathontraining der letzten 6 Monate, welches meine Produktivität und Konzentrationsfähigkeit ersichtlich gesteigert hat. Vor allem Läufe am Morgen haben sich für mich sehr ausgezahlt. Dabei ging es für mich nicht um extreme Trainingseinheiten, sondern einen entspannten 45 min Aufwachlauf. Meinem Gefühl nach ist meine Leistungsfähigkeit an Tagen, welche ich mit sportlicher Betätigung begonnen habe, um einiges höher und auch in meinem Kopf herrscht mehr Klarheit.
Bezüglich meines Schlafrhythmus tat ich mir zu Beginn des Studiums, als ich einen flexiblen Tagesablauf hatte, eher schwer. Seitdem ich jedoch als Werkstudentin arbeite, habe ich einen geregelten Wochen- bzw. Tagesrhythmus. Damit einher geht für mich auch ein regelmäßiger Schlafrhythmus, der meiner Leistungsfähigkeit zugutekommt.
Fazit
Generell sind Pausen während des Studiums, Bewegung und ein regelmäßiger und ausgewogener Schlaf sehr einfach umsetzbar und können als wesentliche Faktoren zur Steigerung der Produktivität gesehen werden. Dennoch sollte die Umsetzung nicht unterschätzt werden, da sie Struktur und Rhythmus erfordert. Wie bedeutsam eine gesunde Ernährungsweise sein kann, wird in Teil 2 beschrieben.
Literaturnachweis
Ballach, S.: Warum ein regelmäßiger Schlafrhythmus wichtig ist, 2013, https://gesunde-gewohnheiten.de/warum-ein-regelmaessiger-schlafrhythmus-wichtig-ist/ (Stand: 13.10.17)
Burla, et. al.: Was ist ein gesunder Lebenstil?, 2004. https://www.rosenfluh.ch/media/managed-care/2004/05/Was-ist-ein-gesunder-Lebensstil.pdf (Stand: 13.10.17)
Hillert, et. al.: Erfolgreiches, betriebliches Gesundheitsmanagement mit Corporate Mental Wellness: Wie sich Mitarbeiter und Unternehmen vor Burn-Out, Depressionen und anderen Erkrankungen schützen können, 6. Erweiterte Auflage, München, New York, Wien 2015.
Möchel, A.: Die richtige Pausenkultur kann die Produktivität erhöhen, 2011 http://www.personalmanagement.info/hr-know-how/fachartikel/detail/die-richtige-pausenkultur-kann-die-produktivitaet-erhoehen/ (Stand: 13.10.17)
Pollert, et. al.: Duden Wirtschaft A – Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag, 6. Auflage, 2016.
Reinsprecht, S.: Pausen erhöhen die Produktivität, 2014,http://ergonomie-am-arbeitsplatz.de/pausen-erhoehen-die-produktivitaet/ (Stand: 13.10.17)
Schweizer, A.: 2015, https://sevdesk.de/blog/brainfood/ (Stand: 13.10.17)
Weeß, H.-G.: Die schlaflose Gesellschaft: Wege zu erholsamem Schlaf und mehr Leistungsvermögen, Stuttgart 2016.
Bildquellen
Abbildung 1: https://pixabay.com/de/tasse-kaffee-laptop-b%C3%BCro-macbook-1280537/
Abbildung 2: https://pixabay.com/de/jogging-laufen-sport-joggen-2343558/
Fußnoten
[1] Vgl. Schweizer, A.: 2015, o. S.
[2] Vgl. Pollert, et. al.: 2016, siehe „Produktivität“ o. S.
[3] Vgl. Burla, et. al.: 2004, S. 5f.
[4] Vgl. Möchel, A.: 2011, o. S.
[5] Vgl Reinsprecht, S.: 2014, o. S.
[6] Vgl. Hillert, et. al.: 2015, o. S.
[7] Vgl. Weeß, H.-G.: 2016, S.94f.
[8] Vgl. Ballach, S.: 2013, o. S.