(M)Ein Leben mit Flashbacks und Dissoziationen
Seit meinem 15ten Lebensjahr leide ich an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer dissoziativen Störung. Trotz vieler Anzeichen, Termine bei unterschiedlichsten Fachärzten, Psychiatern und psychologischen Psychotherapeuten habe ich die Diagnosen erst mit 31 Jahren erhalten. Auf das Fachpersonal wirkte ich immer gesund und munter. Meine Erkrankung kannte ich jedoch bereits schon mit 17 Jahren. Damals in der Fachoberschule nahm mich meine Psychologie-Lehrerin beiseite und sagte mir, dass mit mir etwas nicht stimmt. Nach längeren Gesprächen wies sie mich darauf hin, dass ich vermutlich Flashbacks und Dissoziationen habe und mir einen Psychotherapeuten suchen solle. Verstanden habe ich damals gefühlt nichts. Ich wusste [...]
Die Tage vor den Tagen – Psychotherapie in der Frauenheilkunde
Die meisten Frauen im reproduktiven Alter haben körperliche, psychische oder soziale Probleme in den Wochen vor ihrer Menstruation (Marjoribanks, Brown, O’Brien & Wyatt, 2013, S. 1). Die Symptome verlaufen zu meist mild, aber 5 – 8 % der Frauen haben so starke Beschwerden, dass sie erheblich in ihrem Alltag beeinträchtigt werden (Yonkers, O’Brien & Eriksson, 2008, S. 1200). Diese schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS) wird als prämenstruelle dysphorische Störung (PPMDS) bezeichnet (Steck, 2003, S. 80). Ein typisches Beispiel schildert das folgende kurze Fallbeispiel: FallbeispielEine 32-jährige Patientin stellt sich in der Sprechstunde mit starken Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, sozialen Ängsten, Antriebslosigkeit und Depressivität vor. Gleichzeitig habe sie ein [...]
Mein Selbst- und Zeitmanagement im Fernstudium
Über knapp zwei Jahre hatte ich bei Instagram einen Studi-Account, auf dem ich interessierte Personen durch meinen Studienalltag mitgenommen habe. Ich wurde in der Zeit immer wieder gefragt, wie ich es schaffe, mich so gut im Studium zu organisieren. Eine weitere Nachfrage war, wie ich es schaffe, motiviert zu bleiben. Die zweite Frage ist einfach beantwortet: Ich finde die Psychologie wahnsinnig faszinierend. Die erste Frage ist hingegen sehr viel komplexer und gar nicht einfach zu beantworten. Habe ich doch viele Techniken ausprobiert. Zu Beginn habe ich meine Studienplanung mit gefühlt tausend Tools gemacht. Da war zum einen mein White Board [...]
E-Mental Health, Online-Therapie, Cybertherapie – Was ist das eigentlich?
Während der Corona-Pandemie hat die Onlinepsychotherapie in Deutschland einen großen Sprung gemacht, weil viele Menschen Angst vor sozialkörperlichen Kontakt hatten und/oder eine Therapiesitzung mit Maske als nicht angenehm empfanden (Eichenberg, 2021, S. 195). Internetbasierte Interventionsprogramme gibt es jedoch bereits seit Mitte der 1990er-Jahre (Ruwaard, Lange, Schrieken & Emmelkamp, 2011, S. 9). Seither hat sich im Bereich der klinischen Cyberpsychologie und Cybertherapie viel getan (Andersson, 2016, S. 157). Mithilfe dieses Artikels soll geklärt werden, was unter internetbasierten Interventionen verstanden wird. Begriffsbestimmung Internetbasierte Interventionen Bereits im ersten Abschnitt wurden verschiedenste Begriffe verwendet, um die im Internet durchgeführten Aktivitäten zur Prävention, Behandlung und Rehabilitation der psychischen [...]
Abnehmen aus dem Blickwinkel der Psychologie – Teil 2
In dem Artikel „Abnehmen aus dem Blickwinkel der Psychologie – Teil 1“ wurde erläutert, wie die motivationale Phase im Rahmen des HAPA-Modells verläuft. Hierzu wurde ein Fallbeispiel konstruiert, um den Prozess zu veranschaulichen. In diesem Artikel wird die volitionale Phase oder die Phase der Umsetzung erläutert. FallbeispielNadine B. (36) hat den Entschluss gefasst, dass sie etwas für ihre Gesundheit tun möchte. Mit einem BMI von 30 gilt Nadine B. als adipös. In der Phase der Absichtsbildung hat Nadine B. drei Ziele festgelegt, die nun in die Tat umgesetzt werden sollen. Um den nachfolgenden Ausführungen besser folgen zu können, ist in [...]
Abnehmen aus dem Blickwinkel der Psychologie – Teil 1
In Deutschland leiden über 50 % aller Frauen und Männer an Übergewicht und Adipositas (Mensink et al., 2013, S. 788; Schienkiewitz, Mensink, Kuhnert & Lange, 2017, S. 23). Einige dieser Personen fragen sich, wie sie nachhaltig ihr Gewicht reduzieren können. Die meisten Menschen würden jetzt vermutlich antworten: „Ein Kaloriendefizit ist entscheidend für eine Gewichtsreduktion“. Das stimmte, aber bevor es dazu kommen kann, müssen andere Schritte erfüllt werden, wie das sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns („health action process approach“, HAPA) zeigt. In diesem und einen weiteren Blogbeitrag wird das HAPA-Modell vorgestellt und anhand eines Fallbeispiels illustriert. Im ersten Teil wird erklärt, was unter [...]