Junge Männer immer konservativer, junge Frauen immer liberaler?
Urheber: eigene Fotografie In Deutschland nehmen wie in vielen anderen Staaten gesellschaftliche Spaltungen zu, die sich entlang grundlegender sozio-politischer Themen wie Klimawandel, Migration und Globalisierung ziehen. Dabei erstarken rechtskonservative Parteien, ebenso wie progressive Werte in Demokratien gesetzlich verankert werden. Ein Faktor tritt medial besonders in Erscheinung: Laut einer Studie der Universität Köln, hat sich das Wahlverhalten von Frauen in den letzten 70 Jahren um 180 Grad verändert. Sie wählen deutlich linker, vor allem junge Frauen von 18 bis 24 Jahren wählen Grüne, Linke und SPD. Die AfD wird häufiger von Männern gewählt (13,0% vs. 7,8% der Frauen). Junge Männer wählten [...]
Nebelkinder – die unsichtbaren Erben traumatischer Erlebnisse?
Urheber: eigene Fotografie Nebelkinder. Den Begriff habe ich über ein Buch von Stefanie Gregg kennengelernt. Es handelt von der Frage, inwieweit Traumata an die Kinder und Enkel vererbt werden können und bezieht sich in diesem Fall auf die Generation des Zweiten Weltkrieges. Meine Großeltern konnten über ihre Erlebnisse des Krieges, der Vertreibung kaum sprechen und übertrugen an die nächste Generation eine widersprüchlich erscheinende Last des Glücklichseins: „Und alle Hoffnung lag auf ihr (…), die doch ohne all diese Erlebnisse aufwachsen konnte, endlich. Die doch glücklich sein musste (…). Diese Last auf ihren kleinen Schultern, für alle diese Menschen mit glücklich [...]
Die unsichtbaren Erfolge: Wie sozial-strukturelle Faktoren das Imposter-Syndrom bei Frauen begünstigen
Die Rede von Reshma Saujani vor der Abschlussklasse der Absolventinnen des Smith College 2023, dem größten Frauencollege der USA, ging in den sozialen Medien viral. In dieser kritisiert die bekannte Autorin, Aktivistin und Anwältin den gesellschaftlich etablierten Selbstoptimierungsauftrag an Frauen, die oftmals von erheblichen Selbstzweifeln in Beruf und Familie getrieben sind.[1] Diese Gefühle, sich trotz Erfolge, permanent als Betrüger oder Hochstapler zu fühlen und zu fürchten, dass man jederzeit entlarvt werden könnte, sind nicht nur ein Produkt individueller Selbstzweifel, sondern basieren auch auf sozial-strukturellen Faktoren, die die Position von Frauen in der Gesellschaft häufig untergraben. In diesem Blogbeitrag wird das [...]
USA und Hundetrainerausbildung – mein duales Fernstudium der Psychologie an der SRH Heidelberg
Nach dem Abitur bin ich 2018 nach Washington DC gezogen. Ich wollte die Zeit nutzen, meinen „Blick über den Tellerrand“ zu erweitern, meine Sprachfähigkeit in Englisch zu optimieren und Impulse für meine berufliche Orientierung zu erhalten. Nach einer einjährigen Sprachausbildung entschied ich mich, Psychologie zu studieren. Ein Präsenzstudium der Psychologie war mir jedoch weder in den USA noch in Deutschland möglich. In diesem Beitrag möchte ich mit Blick auf die USA und Deutschland die mir zunächst schlecht erscheinenden Rahmenbedingungen für mein Psychologiestudium kurz erläutern und meinen persönlichen Weg zum Aufbau eines dualen Fernstudiums aufzeigen. Urheber: eigene Fotoaufnahme im Rahmen eines [...]
Krisenmodus – Wort des Jahres 2023 und Ausdruck meiner Quarterlife Crisis
Krisenmodus ist das Wort des Jahres 2023[1] und ich habe das Gefühl, dass es nicht nur die globale, gesellschaftliche Lage beschreibt, sondern auch meinen persönlichen Status als junge Erwachsene. Die globalen Krisen wie die Corona-Krise, die Klima-Krise mit einer Zunahme einer weltweiten Migration, ein Krieg in Europa, die Krise in Nahost und hieraus resultierende Flüchtlingskrise begleiten mich täglich, einige seit mehreren Jahren. Laut einer aktuellen Trendstudie „Jugend in Deutschland“[2] leidet fast die Hälfte (46 Prozent) aller 14 – 29-Jährigen unter Stress. 35 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen fühlen sich erschöpft und haben Selbstzweifel. Die aktuellen Krisen belasten jüngere Altersgruppen [...]
Die heilende Kraft der Pfoten: Der Einsatz von Hunden in der Traumatherapie
Urheber: eigene Fotografie Hunde als Therapeuten? Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, aber zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der Kontakt mit Hunden positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Allein die Anwesenheit eines Hundes führt in der Psychotherapie bei Kindern mit psychiatrischen Störungen zu einem verbesserten Sozialverhalten und reduzierte Angst und Stress.[1] Dies macht Hunde zu idealen Partnern integriert in eine Therapie von Traumapatienten. In diesem Beitrag wird zunächst erläutert, was unter Traumata und posttraumatischen Belastungsstörungen verstanden wird, welche positive Rolle Hunde in der tiergestützten Traumatherapie einnehmen können, wobei die grundlegende Triade zwischen Therapeut, Hund und Klient [...]