Die Hintergründe der Zurückgezogenen – Hikikomori
„Ich […] fühlte mich dick, aufgedunsen, hässlich und nutzlos. Meine Selbstzweifel trieben mich immer weiter in die selbst gewählte Isolation. Die Fragen meiner besorgten Eltern ignorierte ich und meinen Freunden schrieb ich sporadisch, dass ich zur Zeit viel arbeite und kaum Zeit für sie hätte. Ich wollte nicht, dass sie mich in diesem Zustand sehen.“ - Masako Terasawa (31)[1] Dieses Zitat stammt aus einem Artikel von der Website Sumikai, deren Redaktion mit einem Hikikomori Kontakt aufnehmen konnte und von diesem jungen Mädchen eine Schilderung ihrer Situation erhielt.[2] Doch was genau sind Hikikomori? Und was machst sie so ungewöhnlich? 1998 [...]
Affektive Störung: Depression / Bipolare Störung
Antriebsschwäche, Traurigkeit oder Desinteresse fühlen die meisten Menschen gelegentlich in ihrem Leben – wenn bspw. ein geliebter Mensch stirbt oder eine persönliche Krise zu überwinden ist. Depression wird in der Gesellschaft als nicht physische Krankheit immer noch schwer akzeptiert. Ratschläge wie „Reiß dich zusammen“ oder „mir geht’s auch nicht immer gut“ sind schnell zur Hand. Depression gehört nach ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, Leitfaden zur Diagnostik und Therapie für die medizinische Versorgung)[1] zu den affektiven Störungen (Veränderungen der Stimmungslage [2]). Sie ist in der Kategorie F32 beschrieben.[3] Wie erkennt man eine Depression Nach ICD-10 sind [...]
Persönlichkeitsstörungen – Symptome und Diagnostik nach ICD-10
ICD-10 Leitfaden zur Diagnostik Die ICD-10(-GM) ist ein Leitfaden zur Diagnostik und Therapie für die gesamte medizinische Versorgung in Deutschland.[1] Dreistellige Codes bezeichnen eine Gruppe von Krankheiten, z.B. beschreiben die Codes J00 bis J99 Krankheiten des Atmungssystems.[2] Die Kategorien F00 bis F99 beziehen sich auf psychische Störungen.[3] Dabei beschreibt F0 organische, einschließlich symptomatischer, psychischer Störungen und F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Der ICD-10 Leitfaden dient der Verschlüsselung von Diagnosen und der Abrechnung im deutschen Gesundheitswesen. Dieser Artikel beschäftigt sich in einem Überblick mit einer Teilbeschreibung von F6, den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Persönlichkeitsstörungen - [...]
(Künstliche) Intelligenz – Basics
Alan Turing stellte bereits 1950 in einem seiner Aufsätze die Frage, die heute häufig in die Diskussion um den digitalen Wandel mit einzieht: „Can machines think?“ Er definierte hierbei die künstliche Intelligenz über einen Test, bei dem sich ein menschlicher Fragesteller über ein anonymisiertes Computerterminal mit einem realen Menschen und mit einer Maschine unterhält. Nach einer bestimmten Anzahl an selbst gewählten Fragen muss der Fragesteller entscheiden, bei welchem der gegenüberliegenden Akteure es sich um einen Menschen und bei welchem es sich um eine Maschine handelt. Kann diese Entscheidung nicht eindeutig getroffen werden, so gilt die Maschine nach Turing als intelligent.[1] [...]
Neuronale Netze und die Hebbsche Lernregel
Künstliche Intelligenz (KI) erlebt aktuell einen neuen Hype. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz begann früh, schon 1956 fand das „Summer Research Project on Artificial Intelligence“ in Hanover (New Hampshire) statt. Mehrere KI-Pioniere trafen sich, um darüber zu diskutieren, wie man Intelligenz außerhalb des menschlichen Gehirns schaffen könnte.[1] Es folgten sogenannte KI-Winter, Phasen wo die KI Forschung und Entwicklung zurückging, weil die Grundlagen, nämlich nötige Rechenleistung und Speicherkapazität, sehr teuer waren. Jetzt sind sie günstig genug. KI hat in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens bereits Einzug gehalten. KI hat schon und wird noch viel mehr unsere Arbeits- und Umwelt verändern. (Wirtschafts-)Psychologen werden [...]
Somatoforme Störungen – Schmerzen ohne medizinischen Nachweis
7,1 Prozent der deutschen Bevölkerung litten im Jahr 2016 unter somatoformen Störungen. Das sind 19 Prozent mehr als im Jahr 2005.[1] Somatoforme Störungen beziehen sich allgemein auf körperliche Symptome, die nicht auf physiologischen Ursachen beruhen und für die keine medizinischen Befunde vorliegen.[2] Doch woher kommen diese Schmerzen, welche Auswirkungen haben sie und was kann dagegen unternommen werden? Definition und Ursachen Definiert werden somatoforme Störungen von der ICD 10, dem Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen der WHO, als langanhaltende und quälende Schmerzen, die auf emotionalen Verstimmungen oder auf psychosozialer Belastung beruhen.[3] Der Begriff „somatoform“ gibt dabei Hinweis darauf, dass die Beschwerden [...]