Prokrastination – ein Phänomen von (Fern-) Student:innen?
„Ach, das kann ich doch noch morgen machen…“. Das ist ein Satz, den man hauptsächlich von Student:innen hört und der als der typische Satz von Prokrastination gilt. Gerade im Fernstudium scheint dieses Phänomen aufgrund des mangelnden Drucks von außen und dem hohen Grad an Selbststeuerung gehäuft aufzutreten. Aber was genau ist Prokrastination und was kann man gegen Prokrastination tun? Was ist Prokrastination? Unter Prokrastination wird extremes Aufschieben verstanden – daher wundert es kaum, dass Prokrastination auch Aufschieberitis genannt wird. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Lateinischen („procrastinatio“ = Aufschub, Vertagung und „crastinum“ = morgiger Tag). Auch wenn Prokrastination oftmals als [...]
Ein Plädoyer fürs Gendern
Sowohl im Berufsleben wie auch im Rahmen meines nebenberuflichen Studiums der Wirtschaftspsychologie an der SRH – The Mobile University bin ich zunehmend mit Diskussionen rund um das Thema Gendern konfrontiert. Dabei geht es zum einen um die Frage, ob gegendert wird, zum anderen darum, wie. Was ist "gendern" eigentlich und woher kommt der Begriff? Der Begriff Gender stammt aus dem Englischen und hat im Deutschen kein unmittelbares Äquivalent, denn im Englischen wird zwischen „sex“ und „gender“ unterschieden. Am ehesten entspricht das einer Übersetzung in ein biologisches und ein soziales Geschlecht. Der Begriff Gender wurde erstmals in der Medizin der 1960er-Jahre [...]
Künstliche Verknappung, der FoMO-Effekt und was der Hype um „Clubhouse“ damit zu tun hat
Eine keineswegs neue Marketingstrategie heißt künstliche Verknappung, ein hingegen noch wenig erforschtes Symptom ist der FoMO-Effekt. Welche Rolle die künstliche Verknappung und der FoMO-Effekt beim Erfolg der App „Clubhouse“ spielen, was es mit der App auf sich hat und wie sie funktioniert, ist Gegenstand dieses Blog-Beitrages. Clubhouse ist eine App, in der sich die Benutzer/innen in virtuellen Räumen miteinander austauschen können. Das passiert nur durch Hören und Sprechen.1 Clubhouse ist eine Art soziales Netzwerk, das „audio-only“ funktioniert. Eine Kamerafunktion, die man an- oder ausschalten kann oder muss, ist nicht vorhanden. Beim Versuch einer Erklärung fallen Begriffe wie „Live-Podcast“ oder „Mitmachradio“. [...]
Prävention & Gesundheitspsychologie (B.A.)
Auf die Frage nach meinem Studiengang, folgen auf die Antwort „Prävention und Gesundheitspsychologie“ häufig ein Dutzend weitere Fragen. Doch auch wenn die Gesundheitspsychologie oftmals als unbekannte Teildisziplin der Psychologie wahrgenommen wird, birgt sie ein enorm hohes Potenzial für Unternehmen, Personen(-gruppen) aber auch für die zukünftige Forschung. Die Gesundheitspsychologie verknüpft gesundheitswissenschaftliche Bereiche, die bei „der Förderung und Erhaltung von Gesundheit, Vermeidung von Krankheit und in der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation eine Rolle spielen“[1]. Genauer gesagt, bildet sie eine Brücke zwischen psychischen und somatischen Phänomenen, die mittlerweile durch diverse Studien belegt werden können[2]. Fragen, mit denen sich die Gesundheitspsychologie beschäftigt sind, zum Beispiel [...]
Wir schätzen das, was wir besitzen – Der Endowment-Effekt
Egal ob das Auto, das Haus oder die Armbanduhr, Menschen hängen an ihren Besitztümern und verlangen im Falle eines Verkaufes oft übertriebene Fantasiepreise, unabhängig davon, ob ein Stück einen emotionalen oder materiellen Wert besitzt (Westerhoff, 2010). Dass Menschen ihre Besitztümer als wertvoller einschätzen als sie tatsächlich sind, fand der amerikanische Verhaltensökonom Richard Thaler in den 1980er Jahren heraus und benannte dieses Phänomen als Endowment-Effekt, oder zu Deutsch Besitztumseffekt (vgl. Vöster, 2015, S.48). Der Endowment-Effekt welcher Menschen dazu bringt den Wert des eigenen Besitzes um mindestens das Zweifache zu überschätzen, war lange Gegenstand wissenschaftlicher Kontroversen, bis eine neurophysiologische Grundlage des Effekts [...]
Transgender – psychische Störung oder doch eine Gesellschaftsabweichung?
Einleitung Wenn es keine Geschlechterrollen geben würde, wie würden sich Menschen dann in welcher Rolle identifizieren? Woher können sie wissen, ob sie sich eher als hetero, bi, homosexuell oder als transsexuell identifizieren? Diese Rollen werden in Schubladen gesteckt, um den Menschen, die sich nicht identifizieren können, zu zeigen, wohin sie gehören.[1] Transsexuelle haben mit Vorurteilen zu kämpfen, was meist nur Negatives für den Betroffenen in dieser Gesellschaft heißt. Es ist als unnormal angesehen und eine Gesellschaftsabweichung für die Menschen, die sich selbst als hetero bezeichnen. Menschen, die sich mit diesem Thema nicht auseinandersetzen, würden vielleicht sogar so weit gehen, dass [...]