Waldorfpädagogik Teil I: Was ist Anthroposophie? Und was haben Waldorfschulen damit zu tun?
Waldorfschulen erfreuen sich wachsender Beliebtheit: im Jahr 2018 wurden deutschlandweit 7.041 Erstklässlerinnen und Erstklässler in eine Waldorfschule eingeschult – so viele wie nie zuvor (destatis, 2019). Insgesamt wurden in Deutschland im Oktober 2022 rund 90.000 Schülerinnen und Schüler an 253 Waldorfschulen unterrichtet (Bund der Freien Waldorfschulen e.V., 2023b). Befürworter der Waldorfpädagogik heben hervor, dass Kinder dort ihre künstlerischen und gestalterischen Fähigkeiten ausleben und sich frei entwickeln können. Immer wieder wird jedoch auch Kritik an der Waldorfpädagogik sowie der ihr zugrunde gelegten anthroposophischen Weltanschauung laut (Ullrich, 2015). Grund genug, sich im ersten Teil der dreiteiligen Reihe zur Waldorfpädagogik mit ihrer Historie [...]
Underachiever – verborgenes Potential
Underachiever bedeutet im deutschen übersetzt Minderleister. Das sind Personen jeden Alters, die eine geringere Leistung aufweisen, als sie nach ihrem Intellekt eigentlich leisten könnten. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen gezeigter und möglicher Leistung. Sind von diesem Phänomen Erwachsene betroffen, handelt es sich meist um spät oder nicht entdeckte Hochbegabte. Da Underachievement in der Regel aber schon im Kindesalter auftritt, liegt der Fokus in diesem Beitrag auf der Zielgruppe der Schulkinder. Wie dieses Verhalten entsteht, woran man einen Minderleister erkennen kann und wie diese Kinder positive Unterstützung erfahren können, um ihre Potentiale zu entfalten, wird im folgenden Beitrag dargestellt. Underachivement [...]
CTE: Warum ich mich nicht an meine KOPFballtore erinnere
Jeder der schon einmal einen Schlag an den Kopf bekommen hat oder auf den Kopf gefallen ist, kennt den daraus resultierenden dumpfen, pochenden Schmerz. Kopfbälle haben einen ähnlichen Effekt auf das Gehirn. Weniger durch ihre Intensität als durch ihre Häufigkeit. Für Profifußballer*innen kann die Menge an Kopfbällen massive Folgen haben. Mit diesem Blog-Eintrag mache ich auf die CTE (Chronisch traumatische Enzephalopathie) aufmerksam. CTE ist eine Langzeitfolge von Kopftraumata, die neben Fußballer*innen auch Sportarten wie Boxen, American Football und Eishockey betrifft. Was ist die CTE? Bei der chronisch traumatischen Enzephalopathie handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems, die auf dem [...]
Kinder im Umgang mit dem Tod – Verlust eines Elternteils
Der Verlust eines Elternteils ist für viele Menschen ein erschütterndes Erlebnis. Im Erwachsenenalter bereitet man sich in der Regel auf den Tod der eigenen Eltern vor. Man ist sich der begrenzten Lebenszeit bewusst und kann den Tod als biologisches Phänomen greifen. Dieser Erkenntnisstand ist das Resultat einer langen Entwicklung. Für Kleinkinder wird der Tod von Bezugspersonen zunächst als eine Abwesenheit auf Zeit verstanden, was den Trauerprozess maßgeblich beeinträchtigen kann. Viele Eltern versuchen Kinder von Trauersituationen fernzuhalten, mit dem Gedanken sie zu schonen. Dabei kann das mit einbeziehen der Kinder eine große Stütze bei der Verarbeitung des Verlusts eines Elternteils darstellen. [...]
Erhöhung der Interaktion von Studierenden in Online-Vorlesungen
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass seit Beginn der Corona-Pandemie die Zahl der Studienabbrüche deutlich zugenommen hat. Lag bei den Bachelor-Studiengängen die Abbruchquote im Jahr 2018 bei 17%, so konnte 2020 eine Steigerung auf 23% beobachtet werden. Ähnlich verhält sich die Situation bei Masterstudierenden, deren Abbruchquote von 27% (2018) auf 31% (2020) anstieg (Heublein, Hutzsch & Schmelzer, 2022, S. 5, 9). Ein Grund kann darin gesehen werden, dass die Hochschulen im Rahmen der Corona-Pandemie ihre Lehre auf digitale Formate umgestellt haben. Diese digitalen Formate wurden insbesondere in der Anfangsphase sowohl von den Lehrenden als auch den Studierenden kritisch gesehen. Dabei wurde [...]
Wenn Kinder hassen – Therapie kontraindiziert bei Störung des Sozialverhaltens?
Fallbeispiel: In einem psychologischen Zentrum erzählt ein elfjähriger Junge namens M. voller Stolz und Verachtung, dass vor kurzem ein Kind in seiner Schule die Stufen hinuntergestürzt sei und er es daraufhin ausgelacht, verspottet und angespuckt habe. Auf die Aufforderung, sich in die Lage des betroffenen Kindes hineinzuversetzen bzw. auf die Frage, ob er sich in einer ähnlichen Situation Hilfe von anderen Kindern wünschen würde, reagiert er überhaupt nicht. M. wirkt selbstgefällig, und der Stolz über sein Verhalten untergräbt alle Versuche, ihm Empathie verständlich zu machen. Kinder und Jugendliche wie M. haben es besonders schwer, denn sie sind emotional selbst nicht [...]