Warum ein schlechter Tag dich nicht „depri“ macht – Fachbegriffe im Alltag
„Ich fühle mich heute ganz schön depri“, diesen Satz kennen wir alle. Von Bekannten oder vielleicht haben wir ihn auch selbst schon genutzt. „Depri“ ist eine Verniedlichung von depressiv, also einer psychischen Erkrankung. Meistens hat die Person keine entsprechende Diagnose, sondern möchte damit ausdrücken, dass sie einen schlechten Tag hat. Dieser und andere Fachbegriffe haben ihren Einzug in die Alltagssprache gefunden und werden häufig außerhalb des fachlichen Kontextes genutzt. (Weber, 2022). Warum der inflationäre Gebrauch von Fachbegriffen im Alltag und in den Medien problematisch ist, wird im folgenden Beitrag dargestellt. Warum ist das problematisch? Psychische Gesundheit ist ein relevantes Thema [...]
Antisoziale Persönlichkeitsstörung (APS) – Symptomatik, Ursachen und Diagnostik
Er fiel anfangs ausschließlich durch Vandalismus auf. Als Nächstes wurde ein Schulverweis ausgesprochen. Danach erfolgten einige Verhaftungen. Der Ausriss von daheim war keine Seltenheit. Seine äußerliche Erscheinung wirkte nie besonders gepflegt. Den ausgewählten Job hielt er nur einige Tage durch und kündigte anschließend. Auffällig waren ebenso, dass er Einzelgänger war und die Eigenschaften Aggressivität sowie ein selbstzentriertes Verhalten aufwies (Mineka et al., 2009, S. 466). Symptomatik Die beschriebene psychische Erkrankung wird im ICD-10 als Dissoziale Persönlichkeitsstörung bezeichnet und im DSM-5 im Cluster B als Antisoziale Persönlichkeitsstörung (Benecke , 2014, S. 393–394). Darüber hinaus besteht eine weitere Bezeichnung als Psychopathie, diese ist eng [...]
Emotionen im Sport – Besteht eine Verbindung zwischen Emotionen und sportlichen Tätigkeiten?
Bei dem letzten Fußballspiel der Saison steht es 2:2. Die Mannschaft blau braucht noch ein Tor, um den Aufstieg zu erlangen. Das Publikum fiebert mit. Kurz vor Ende weist Mannschaft rot eine Unfairness bezüglich der Spielweise vor. Dies führt dazu, dass die Mannschaft blau kein Tor mehr erzielen kann und damit resultierend nicht aufsteigt. Das Team verlässt den Platz mit einer sichtbaren Wut, der Puls ist gestiegen und sie empfinden Traurigkeit. Definition von Emotionen und deren Funktion Zur Verdeutlichung des Verständnisses bezüglich Emotionen soll eine Definition von Egloff (2009) angeführt werden: „Emotionen haben die Funktion, den Organismus in Handlungsbereitschaft zu [...]
Das Impostor-Syndrom: Gefährliche Selbstzweifel
Selbstzweifel hat jeder Mensch schon einmal erlebt. So kommt es hin und wieder zu Fragen, wie „Bin ich gut genug?“, „Habe ich für die Klausur genug gelernt?“ Oder „Hätte ich für XY mehr arbeiten müssen?“. Personen, die an dem Impostor-Syndrom leiden, stellen ihr Können dauerhaft in Frage, was zu ernsthaften Problemen führen kann. Nun stellt sich die Frage, was ist das Impostor-Syndrom genau und welche Möglichkeiten gibt es, diese schwerwiegenden Selbstzweifel entgegenzuwirken? Was ist das Impostor-Syndrom? Das Impostor-Syndrom wird im deutschen als das Hochstapler-Syndrom oder Hochstapler-Phänomen bezeichnet. Es beschreibt das Gefühl der Unzulänglichkeit im Studium oder im Job. Betroffene sind der Meinung, ihren Erfolg [...]
Homeoffice: Ein Arbeitsmodell mit Zukunft?
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Arbeiten im Homeoffice fast für jeden ein Begriff. Hierbei stellt sich die Frage, ob das Homeoffice, als Arbeitsmodell, nur ein vorübergehendes Phänomen oder eine langfristige Chance darstellt. Im Rahmen dieses Blogposts wird neben den Zahlen und Fakten des Homeoffice-Anteils auch auf die Chancen, aber auch Risiken, die das Homeoffice mit sich bringt, eingegangen. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, um möglichen Risiken entgegenzuwirken. Zahlen und Fakten zur Arbeit aus dem Homeoffice Homeoffice als Alternative zum Arbeiten im Büro gab es auch bereits vor der Pandemie. Allerdings lag der Homeoffice-Anteil im Jahr 2019 lediglich bei 5 Prozent. [...]
Wenn Kinder hassen – Therapie kontraindiziert bei Störung des Sozialverhaltens?
Fallbeispiel: In einem psychologischen Zentrum erzählt ein elfjähriger Junge namens M. voller Stolz und Verachtung, dass vor kurzem ein Kind in seiner Schule die Stufen hinuntergestürzt sei und er es daraufhin ausgelacht, verspottet und angespuckt habe. Auf die Aufforderung, sich in die Lage des betroffenen Kindes hineinzuversetzen bzw. auf die Frage, ob er sich in einer ähnlichen Situation Hilfe von anderen Kindern wünschen würde, reagiert er überhaupt nicht. M. wirkt selbstgefällig, und der Stolz über sein Verhalten untergräbt alle Versuche, ihm Empathie verständlich zu machen. Kinder und Jugendliche wie M. haben es besonders schwer, denn sie sind emotional selbst nicht [...]