Einleitung
Sehr viele Personen reden über Mental Training. Auch gibt es in jüngster Zeit immer mehr Anbieter von Fortbildungen für Sportler, Trainer oder Psychologen zu diesem Thema. Aber was genau ist nun Mental Training und wozu kann es eingesetzt werden? Genau diesen Fragen gehe ich auf den Grund.
Definition Mental Training
Zu allererst möchte ich der Frage nachgehen was genau unter Mental Training im klassischen Sinn verstanden wird.
Unter Mental Training wird verstanden, das man eine Bewegung oder Bewegungsablauf Sich-Vorstellt ohne aber tatsächlich dazu eine motorische Ausführung zu absolvieren. Bei dieser Art der Vorstellung kann es auf verschiede Arten funktionieren. Es können schon durchgeführte eigene Bewegungen sich vorgestellt werden oder auch beobachtete Bewegungen von einer Fremden Person sich vorgestellt werden (Baumann 2000, S. 61).
Ziele des Mental Trainings
Ein wichtiger Ansatz des mentalen Trainings ist es, eine korrekte Bewegungsausführung mit so vielen wie möglichen Sinnesmodalitäten sich vorzustellen. Denn bei der Vorstellung falscher Bewegungsabläufe werden diese natürlich auch trainiert. Bei der Optimierung einer Wettkampfleistung kann zwischen den folgenden zwei Funktionen bzw. Zielen unterschieden werden:
- Motivational-Emotionale-Funktion:
Unter dieser Funktion wird die Optimierung der Kompetenzüberzeugung verstanden.
- Rational-Handlungssteuernde Funktion:
Unter dieser Funktion wird die Optimierung des Lern- und Automatisierungsprozesse von Handlungen verstanden.
(Schüler et al. 2020, S. 468 – 469)
Einsatzmöglichkeiten von Mental Training
Es gibt verschiedene Ziele des Mental Trainings. Jeder Sportler hat natürlich auch unterschiedliche Zielsetzung für seinen Körper, Geist und Sport. Unter anderem wird Mental Training für folgende Ziele verwendet.
- Steigerung der Konzentration: Unter Konzentration wird die Aufmerksamkeitskomponente verstanden um einen speziellen Stimulus über einen gewissen Zeitraum aufrechtzuerhalten (Schüler et al. 2020 S. 35).
- Weit verbreitet ist das Mental Training unter anderem in der Rehabilitation von Leistungssportlern (Jansen et. Al. 2019, S.144).
- Zur Optimierung des Lern- und Automatisierungsprozesses von Handlungen (Schüler et al. 2020, S. 469).
Was sagt die Wissenschaft über Mental Training?
Eine von Munzert und Kollegen durchgeführten Review aus über 40 Studien belegen z.B. das der primärmotorischen Kortex beim Mentalen Training aktiviert wird (Munzert et al. 2009).
Eine Studie aus dem Jahre 2013 von Sharma und Baron bestätigen, dass es eine funktionale Äquivalenz zwischen vorgestellter und wirklich praktischer Bewegungsausführung gibt (Sharma und Baron 2013).
Mein Fazit
Ein Mental Training kann vom Sportler selbst ausgeführt werden oder auch in Kombination mit seinem Trainer, Coach oder Psychologen.
Mentales Training kann meine Meinung nach auch sehr gut mit anderen uns zur Verfügung stehendenden Mitteln kombiniert werden. Sporthypnose kann meiner Erfahrung nach gut kombiniert werden. Aber auch Verfahren wie das Autogene Training sind eine gute Möglichkeit den eigenen Körper zu erfahren und dienen dazu noch als Entspannungsverfahren.
Als in einem kann Mental Training als ein wertvolles Tool in der Sportlerbetreuung angesehen werden und hat daher einen berechtigten Platz als Trainingsmethode.
Literaturnachweis
Baumann, Sigurd (2000): Psychologie im Sport. Methoden und Techniken. 3.Aufl. Aachen: Meyer & Meyer
Jansen, Petra; Seidl, Florian; Richter, Stefanie (2019); Achtsamkeit im Sport. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Munzert, Jörn; Lorey, Britta; Zentgraf, Karen (2009): Cognitive motor processes: the role of motor imagery in the study of motor representations. In: Brain Research Reviews 60 (2), S. 306–326. DOI: 10.1016/j.brainresrev.2008.12.024
Schüler, Julia; Wegner, Mirko; Plessner, Henning (2020): Sportpsychologie. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Sharma, Nikhil; Baron, Jean-Claude (2013): Does motor imagery share neural networks with executed movement: a multivariate fMRI analysis. In: Front. Hum. Neurosci. 7, S. 564. DOI: 10.3389/fnhum.2013.00564
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