Angst – ein normales Gefühl oder doch eine Störung?
Einleitung Ängste und Sorgen hat jeder Mensch. Generell stellt das Gefühl der Angst eine evolutionär nützliche Emotion dar, welche beispielsweise Hinweise auf mögliche Bedrohungsfaktoren geben kann. Nehmen die Ängste jedoch überhand und sind zudem unbegründet, so besteht die Möglichkeit, dass es sich um eine sogenannte Angststörung handeln. Angststörungen weisen eine Lebenszeitprävalenz von ca. 30 % auf und zählen somit zu den häufigsten psychischen Störungen überhaupt. Es existieren eine Reihe unterschiedlicher Arten an Angststörungen - ihnen allen gemeinsam ist es jedoch, dass die Emotion Angst im Vordergrund der Diagnose steht (Caspar, Pjanic & Westermann, 2018, S. 65). Was genau ist [...]
Entspannen trotz Angststörung: Progressive Muskelrelaxation
Haben Sie schon einmal Angst gehabt in ihrem Leben? Vermutlich werden Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten, denn nahezu jeder Mensch hat schon einmal Gefühle von Angst oder Furcht in verschiedenen Situationen erlebt. Was aber, wenn die Angst zum täglichen Begleiter wird? Die Lebenszeitprävalenz für Angststörungen liegt bei 28,8% (Kessler et al. 2005, S. 593). Panikstörung, Agoraphobie, Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie oder spezifische Phobien sind exemplarische Kategorien, in die belastende Ängste fallen, die einen Leidensdruck erzeugen (Caspar et al. 2018, S. 67–70). Eins haben alle Angststörungen jedoch gemeinsam: die unangemessene, irrationale und wiederholt auftretende Angstreaktion (Petermann et al. 2011, S. [...]
Angst, man muss sie verstehen um sie zu überwinden
Prüfungen, Spinnen, Fahrstühle, volle Räume, Flugzeuge, Hunde, Wettkämpfe,… . Jeder gesunde Mensch hat das Gefühl der Angst schon erlebt. In gewissen Lebenssituationen kann sie unser Leben retten. Der Körper wird durch sie in einen spezifischen Aktivierungszustand versetzt. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird erhöht, die Muskulatur durchblutet, Noradrenalin wird ausgeschüttet und der beruhigende Hirnbotenstoff Gamma Amino-Buttersäure wird reduziert. Der Mensch ist bereit zu kämpfen oder zu fliehen (vgl.: Prölß/Schnell/Koch, 2019, S.41). Warum kommt es zur Angststörung Kann das alltägliche Leben nicht mehr organisiert werden oder das Leben nicht mehr genossen werden, hat die Angst ein Ausmaß angenommen, welches zum [...]
Die Hintergründe der Zurückgezogenen – Hikikomori
„Ich […] fühlte mich dick, aufgedunsen, hässlich und nutzlos. Meine Selbstzweifel trieben mich immer weiter in die selbst gewählte Isolation. Die Fragen meiner besorgten Eltern ignorierte ich und meinen Freunden schrieb ich sporadisch, dass ich zur Zeit viel arbeite und kaum Zeit für sie hätte. Ich wollte nicht, dass sie mich in diesem Zustand sehen.“ - Masako Terasawa (31)[1] Dieses Zitat stammt aus einem Artikel von der Website Sumikai, deren Redaktion mit einem Hikikomori Kontakt aufnehmen konnte und von diesem jungen Mädchen eine Schilderung ihrer Situation erhielt.[2] Doch was genau sind Hikikomori? Und was machst sie so ungewöhnlich? 1998 [...]