„Alles gut!“ – Wenn Positivität toxisch wird
„Alles gut?“ „Alles gut!“. Wenn ich diese Worte höre, frage ich mich manchmal: ‚Ist wirklich alles gut?‘ Die Betonung dahinter lässt meist anderes vermuten. Positivität wird gerne gesehen. Der Wert einer positiven Perspektive auf die Belastungen unseres Lebens wird immer wieder betont. Sie macht es uns einfacher – so wird es zumindest versprochen (BARMER, 2023). Doch was passiert, wenn wir uns eine positive Haltung abverlangen, obwohl wir gerade anders empfinden? Wenn wir, auch im Kontakt zu unseren Mitmenschen, zwangsoptimistisch denken und handeln? Mittlerweile verbreitet sich ein Verständnis davon unter dem Begriff der toxischen Positivität. Was ist toxische Positivität? Toxische Positivität [...]
Prosoziales Verhalten – Wann und warum helfen wir anderen Menschen?
Immer wieder wird davon berichtet, dass sich Menschen prosozial Verhalten. Viele Spenden große Mengen an Geld an humanistische Organisationen, um Hilfsbedürftigen zu helfen (Levine, Manning & Philpot, 2023, S. 352), andere sind aktiv im Ehrenamt oder helfen Menschen auf offener Straße. Häufig kommt es auch vor, dass sich Menschen in lebensbedrohliche Situationen begeben, um zu helfen. So auch die „Fukushima 50“. Nach dem Erdbeben und Tsunami 2011 in Japan, erklärten sich 50 Arbeitende freiwillig dazu unter lebensbedrohlichen Bedingungen im Atomkraftwerk zu bleiben, um den Reaktor unter Kontrolle zu bringen (Levine et al., 2023, S. 353–354). Warum sind viele Menschen äußerst hilfsbereit und [...]
Frauen – Das emotionale Geschlecht?
Geschlechtsunterschiede und -gemeinsamkeiten von Emotionen Frauen bzw. weiblich gelesene Personen werden in unserer Gesellschaft meist eine hohe Emotionalität zugeschrieben. Dies ergab auch eine Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2001, bei dem 90 % der Befragten der Meinung waren, dass das Attribut „emotional“ eher in Bezug auf Frauen stimme. Diese Behauptung ist bei aller Aktualität bis auf 2300 Jahre zurückzuführen, wie Aufzeichnungen von Aristoteles es belegen. Der Philosoph Artistoteles beschreibt Frauen als weniger mutig im Vergleich zu Männern und gleichzeitig als weicher und mitfühlender. Zusätzlich seien Frauen eher zu Tränen geneigt, gleichzeitig aber neidischer, eher zum streiten aufgelegt, schamloser und betrügerischer. [...]
Von Gut und Böse: Unsere Sympathie mit fiktionalen Bösewichten
Seit Jahrhunderten diskutieren Philosophen und Vertreter anderer Disziplinen über die Existenz des Bösen im Menschen. Doch kann einem Menschen das „Böse“ inhärent sein? Im Bereich der Forensik taucht der Begriff womöglich am häufigsten auf, obgleich es sich bei der Frage nach dem Bösen eher um ein Anliegen der Philosophie handeln dürfte.[1] Unstrittig kommen uns bei dem Ausdruck „böse“ Namen wie Fidel Castro, Adolf Hitler, Ted Bundy oder Bonnie und Clyde in den Sinn. Was sie gemeinsam haben ist unschwer erkennbar: ihre perfiden Taten. Sie scheinen das Böse in ihnen ausmachen und doch sind wir in der Lage, mit fiktionalen Charakteren [...]
Angst, man muss sie verstehen um sie zu überwinden
Prüfungen, Spinnen, Fahrstühle, volle Räume, Flugzeuge, Hunde, Wettkämpfe,… . Jeder gesunde Mensch hat das Gefühl der Angst schon erlebt. In gewissen Lebenssituationen kann sie unser Leben retten. Der Körper wird durch sie in einen spezifischen Aktivierungszustand versetzt. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird erhöht, die Muskulatur durchblutet, Noradrenalin wird ausgeschüttet und der beruhigende Hirnbotenstoff Gamma Amino-Buttersäure wird reduziert. Der Mensch ist bereit zu kämpfen oder zu fliehen (vgl.: Prölß/Schnell/Koch, 2019, S.41). Warum kommt es zur Angststörung Kann das alltägliche Leben nicht mehr organisiert werden oder das Leben nicht mehr genossen werden, hat die Angst ein Ausmaß angenommen, welches zum [...]
Schreib dich frei – Gedanken in Worte fassen
Es gibt bei jedem Menschen Tage und Wochen in denen man den Eindruck hat, dass alles schief läuft und wir ignorieren dann gerne sämtliche positiven Aspekte und möchten einfach alles hinter uns lassen. Gerade wenn man sich in solch einer herausfordernden Lebensphase befindet oder aber auch die täglichen Herausforderungen des Lebens besser verstehen möchte, kann man im Schreiben eine Art Eigentherapie entdecken, die Manchem schon große Erleichterung verschafft hat. Wenn wir mit anderen Menschen über Erfahrungen oder belastende Ereignisse sprechen, geht es uns oftmals besser, denn uns fallen Lösungen ein und unsere Betrachtungsweise kann sich ändern.[1] Leider werden solch [...]