Binge Eating – (Fr)essattacken mit Kontrollverlust
„Sich mit Essen besaufen“. So könnte man Binge Eating übersetzen, denn im Amerikanischen wird der Ausdruck „to binge“ im Zusammenhang mit exzessivem Trinken gebraucht.[1] Ähnlich wie beim Alkoholkonsum, der nichts mit normalen Durst zu tun hat, hat auch Binge Eating kaum etwas mit Hunger zu tun. Und obwohl Binge Eating zu den häufigsten Essstörungen zählt, ist die Erforschung der Krankheit immer noch in ihren Anfängen.[2] Was ist „Binge Eating“? Innerhalb der Gruppe der Fütter- und Essstörungen in der aktuellen Fassung des Klassifikationssystems für psychische Störungen (DSM-5), stellt die Binge-Eating-Störung eine eigenständige Diagnose dar. Wiederkehrende Essanfälle, ausgelöst durch verschiedene Faktoren [...]
Das Messie-Syndrom – Wenn Unordentlichkeit zur Krankheit wird
Deutschlandweit gibt es etwa 2,5 Millionen Messies. Der Lebensraum dieser 2,5 Millionen Menschen wird mehr und mehr von all den Dingen überwuchert, die sie horten. Grenzenlos gesammelte Gegenstände wie Bücher, Altpapier, Kleidung – zum Teil sogar noch unausgepackt – stapeln sich akkurat bis zur Zimmerdecke. Das sind 2,5 Millionen Menschen, die aufgrund einer Zwangserkrankung ihre sozialen Kontakte im Extremfall bis auf null zurückfahren, um Besucher nicht in ihre Wohnung lassen zu müssen. Es ist wie in einer Abwärtsspirale, in der die Betroffenen immer weiter aus einem normalen Leben herausgezogen werden.[1] Was ist überhaupt ein „Messie“? Abgeleitet wird der Begriff [...]
Social Medias verhängnisvolle Nebenwirkung – Wie soziale Netzwerke uns krank machen
Facebook, Snapchat, Instagram und Co. bestimmen das Leben vieler junger Menschen. Prinzipiell stellen diese sogenannten sozialen Netzwerke einfache Plattformen dar, auf welchen private Fotos, Videos und Nachrichten ausgetauscht und veröffentlicht werden können. Gleichzeitig geht jedoch die Nutzung von Social Media mit einer erheblichen Steigerung der Gefährdung der psychischen Gesundheit einher.[1] Social Media hat das Potenzial Menschen zusammenzubringen. Andererseits kann es Menschen aber auch sehr einsam fühlen lassen.[2] Es ist ein zweischneidiges Schwert, das oftmals ein geringes Selbstbewusstsein, Schlafstörungen oder eine verzerrte Körperwahrnehmung zur Folge hat.[3] Denn in der virtuellen Welt werden Mädchen und Jungen häufig mit „Kritik“ (vielmehr: Beleidigungen, [...]
Essbares Glück – Happy Food als Stimmungsaufheller
Hilft Schokolade tatsächlich gegen schlechte Laune? Und fördern Nudeln wirklich unsere Lebenszufriedenheit? Zumindest können uns ein paar Lebensmittel („Happy Food“) nachweislich ein bisschen zufriedener „dopen“.[1] Aber nicht nur Schokolade und Nudeln haben eine stimmungsaufhellende Wirkung, auch Bananen, Fisch, Chili oder Kaffee können für gute Laune sorgen.[2] Natürlich ist eine eigene innere Stärke das wichtigste und auch beste Mittel, um den Stürmen des Lebens zu trotzen. Denn nur mit einer ausgeprägten Resilienz können der alltägliche Stress und Druck sowie belastende Lebensumstände und Schicksalsschläge gemeistert werden.[3] Trotzdem gibt es natürliche Helferlein, die der üblen Laune entgegenwirken können. Verantwortlich dafür sind die [...]
Somatoforme Störungen – Schmerzen ohne medizinischen Nachweis
7,1 Prozent der deutschen Bevölkerung litten im Jahr 2016 unter somatoformen Störungen. Das sind 19 Prozent mehr als im Jahr 2005.[1] Somatoforme Störungen beziehen sich allgemein auf körperliche Symptome, die nicht auf physiologischen Ursachen beruhen und für die keine medizinischen Befunde vorliegen.[2] Doch woher kommen diese Schmerzen, welche Auswirkungen haben sie und was kann dagegen unternommen werden? Definition und Ursachen Definiert werden somatoforme Störungen von der ICD 10, dem Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen der WHO, als langanhaltende und quälende Schmerzen, die auf emotionalen Verstimmungen oder auf psychosozialer Belastung beruhen.[3] Der Begriff „somatoform“ gibt dabei Hinweis darauf, dass die Beschwerden [...]
Der Mensch ist, was er isst
Dass die Ernährung Einfluss auf Körper und Geist des Menschen hat, behauptete schon Ludwig Feuerbach 1850 mit seinem häufig zitierten Ausdruck „Der Mensch ist, was er isst“.[1] Zahlreiche Studien konnten diese Annahme bereits bestätigen, unter anderem die Predimed-Studie aus dem Jahr 2013, eine der renommiertesten Ernährungsstudien weltweit.[2] Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der immer größer werdenden Medienpräsenz dieses Themas ist es daher allgemein bekannt, dass sich die veränderten Ernährungsgewohnheiten, unter anderem der erhöhte Konsum von Zucker und Junk Food, nicht nur negativ auf die körperliche, sondern auch auf die geistige Gesundheit auswirken. Doch wie genau hängen das Gehirn, der Darm [...]