Das Empty-Nest-Syndrom
Was genau ist das Empty-Nest-Syndrom? Plötzlich ist es so weit: das letzte eigene Kind zieht von Zuhause aus. Viele Eltern reagieren auf diese Veränderung mit gemischten Gefühlen, und einige haben große Schwierigkeiten, mit der neuen Lebenssituation umzugehen, was als sogenanntes „Empty-Nest-Syndrom“ (ENS) bekannt ist. Der Begriff „Empty Nest“ bedeutet übersetzt „leeres Nest“ und beschreibt eine Lebenssituation, die eintritt, sobald das letzte Kind das Elternhaus verlassen hat und vollständig ausgezogen ist. Reagieren Eltern auf diese Lebensveränderung mit depressiven Symptomen und entwickeln dabei Gefühle von Verlust, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit, wird das als „Empty-Nest-Syndrom“ bezeichnet (Harkness, 2008, S. 318; Oliver, 1977, S. [...]
Kinderarmut in Deutschland
Deutschland gehört zu einer der reichsten Regionen der Welt. Dementsprechend wird Armut hierzulande oft nur am Rande beobachtet und selten als Gesellschaftliches Problem wahrgenommen.[1] Dabei sind mehr als ein Fünftel, das sind 21,3% bzw. 2,8 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre von Armut betroffen. Damit einhergehen signifikante Folgen für das Wohlbefinden, das Aufwachsen, die Bildung und die Zukunftschancen der Kinder. Zwar konnte die materielle Versorgung von Kindern in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch Ⅱ / Hartz Ⅳ) verbessert werden, es besteht jedoch eine erhebliche Unterversorgung in den Bereichen der Mobilität, der Freizeit und der sozialen Teilhabe.[2] Die aktuelle Corona Pandemie verschärft [...]
Symmetrie und Differenz bei Freundschaften im Kindergarten
Mit zwei Kindern im Kindergartenalter erlebe ich Freundschaften generell und die Symmetrien und Differenzen ihrer Beziehungen zu anderen Kindern tagtäglich. Es ist ein spannender Umgang, der einen Erwachsenen im einen oder anderen Moment zusammenzucken lässt. Aussagen wie „Du bist nicht mehr mein:e Freund:in!“ und „Ich spiele nie wieder mit dir!“ fallen beinahe jeden Tag. Dazu kommt rüpelhaftes Verhalten, weil ein sozialer und höflicher Umgang erst im sozialen Gefüge und mit der Zeit gelernt wird. Spannende Beobachtungen Bei dieser Art der Interaktion ist der Einfluss solcher recht groben Verhaltensweisen auf die Beziehung zwischen den Kindern besonders spannend. Denn einen Einfluss auf [...]
Bilinguale Erziehung: Was steckt hinter dem Trend?
Bilingualität ist eine zunehmend wichtige Fähigkeit in unserer Gesellschaft. Meist sind es Kinder aus zugewanderten Familien, die die Chance haben, von frühester Kindheit an zweisprachig (oder auch mehrsprachig) aufzuwachsen (vgl. Kracke & Noack, 2018, S. 1). Besonders Eltern der Mittelschicht, die selbst eine gute Bildung erhalten haben, sind sich dem hohen Stellenwert der Bilingualität bewusst. In vielen Berufen sind gute Sprachkenntnisse längst Voraussetzung geworden. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bevorzugen Eltern bei ihren Kindern eine bilinguale Erziehung (vgl. Kracke & Noack, 2018, S. 2). Dieser Blogbeitrag zeigt, warum das Aufwachsen mit zwei Sprachen wichtig und förderlich ist für die familiale Kohäsion und [...]
ADHS: Alternative Behandlungsansätze zur Psychopharmakotherapie
Die Diagnose der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ist bei Kindern in den letzten Jahren häufig anzutreffen. Im Rahmen der Therapie findet vor allem eine Psychopharmakotherapie Anwendung. Hierbei stellt sich die Frage, ob alternative Behandlungsformen ebenso einen Erfolg erzielen und somit eine geeignete Alternative darstellen können. Prävalenz Eine durch das Robert-Koch-Institut durchgeführte Befragung zu ADHS im Rahmen der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigte, dass in den Jahren 2014 bis 2017 4,4 % der drei- bis 17-jährigen Kinder in Deutschland mindestens einmal eine ADHS-Diagnose erhalten haben. Davon waren Jungen mit 6,5 % häufiger betroffen als Mädchen mit 2,3 [...]
Depressionen bei Kindern – Wenn Kinderseelen stille Tränen weinen
Bei Depressionen denken viele Menschen an eine Erwachsenenkrankheit. Doch bereits Kinder – besonders Mädchen – sind immer häufiger von dieser psychischen Störung betroffen (Lohaus & Vierhaus, 2019, S. 331). Im Jahr 2017 litten 1,5 Prozent der Jungen und Mädchen in Deutschland an einer Depression (DAK, 2019). Geht man nach den Angaben der Eltern, sind sogar ca. 5 Prozent der Kinder von diesem psychischen Leiden betroffen. Umso fataler ist es, dass kindliche Depressionen häufig unbemerkt bleiben, denn anders als ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) sind sie eine eher stille Erkrankung (Schuster, 2017, S. 146-147). In diesem Beitrag erfahren Sie, was Depressionen sind, wie sich [...]