Fibromyalgie – Rheuma, Schmerzstörung oder somatische Störung?
Medizinische und psychotherapeutische Behandlungen beginnen grundsätzlich mit einer klassifikatorischen Diagnose. Die eindeutige Klassifikation gilt insbesondere dann als wichtig, wenn körperliche und psychische Symptome fachübergreifend zu behandeln sind, wie das beim Fibromyalgiesyndrom der Fall ist (Caspar, Pjanic & Westermann, 2018, S. 16-17; Heim, 2020, S. 57). Doch die Fibromyalgie weist keine eindeutige bzw. eine häufig wechselnde Klassifikation auf, so dass sich die Frage stellt: „Ist die Fibromyalgie nun eine Form von Rheuma, eine Schmerzstörung oder eine somatische Störung?“ Heterogenes Beschwerdebild Fibromyalgie (lateinisch „fibra“: Faser und „Myalgie“: Muskelschmerz) ist ein Syndrom mit Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, vor allem aber im Bereich der [...]
Diagnosen und Hypothesen mit der OPD-2
Um eine psychische Krankheit zu diagnostizieren, werden deskriptive Verfahren angewandt. Mit der Beschreibung der Symptome hat man aber noch nichts über die Ursache der Störung in Erfahrung gebracht. Dafür gibt es zusätzliche Verfahren. Eines davon ist die OPD-2. Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnose (OPD-2) dient der Formulierung einer umfangreichen, mehrere Ebenen umfassenden psychoanalytischen Diagnostik.[1] Damit können Patientinnen und Patienten hinsichtlich psychodynamisch relevanter Merkmale beurteilt werden. Außerdem kann mit Hilfe des multiaxialen Systems neben der Diagnose auch eine Hypothese über die Krankheit aufgestellt werden. OPD aus psychodynamischer Sicht Die OPD-2 ähnelt in ihrer Zielsetzung u.a. der horizontalen und vertikalen Verhaltensanalyse, die in [...]