Luzides Träumen als neue Technik in der Psychotherapie
Wir Menschen verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit im Schlaf, wobei unser aktives Bewusstsein abgeschaltet ist und das Unterbewusstsein seine eigenen Wege geht. Währenddessen kommunizieren die Gehirnzellen miteinander, was wir an den Grenzen unseres Bewusstseins wahrnehmen: wir träumen. Im Traum können wir alles sein, was wir wollen, fremde Landschaften erkunden, Abenteuer und Gefühle der Angst, der Qual und des Glücks erleben (Podbregar, 2012, S.4).Vor allem können wir durch das Träumen emotional regenerieren: Emotionen werden von Erinnerungen gelöst, um sie als neutrale Gedächtnisinhalte zu speichern. Wenn dies aber nicht bzw. unvollständig geschieht, wirken die Emotionen als Störfaktor, die Albträume und zusätzlichen Stress [...]
Psychiater, Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie – Who is who?
"Es ist nicht alles Gold, was glänzt!" - Dieses Sprichwort ist vermutlich jedem von uns bekannt. Im Laufe der Entwicklung und des damit verbundenen Lebens, musste wohl jeder schon die Erfahrung machen, dass eine Person nicht die Person war, die sie vorgab zu sein. Viele Dinge, welche anfangs positiv wirken, entpuppen sich beim genaueren hinsehen zu negativen Dingen. Auch im Bereich der Medizin und Psychologie, existieren solche Sachverhalte. Die verschiedenen Berufsbezeichnungen im Bereich der klinischen Psychologie sorgen immer noch für Verwirrung bei einigen Menschen. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung zu wissen, was genau was ist und wer [...]
Positive Psychologie als Therapieansatz
Der Begriff der positiven Psychologie wird in den meisten Fällen mit dem Bereich der Arbeitswelt in Verbindung gebracht. In der Forschung geht es dabei vor allem darum, die Leistung oder auch das Wohlbefinden von Arbeitenden zu steigern. Aber nicht nur die reine Leistung, sondern auch das Engagement, die Teamarbeit, die Motivation und die Arbeitszufriedenheit soll mit verschiedenen Empfehlungen und Techniken aus der positiven Psychologie verbessert werden. Aber was genau heißt eigentlich positive Psychologie? Generell dient die positive Psychologie dazu, unseren Blick auf die positiven Dinge des Lebens zu wenden. Genauer gesagt, es soll das aufgezeigt werden, was wir benötigen, um [...]
Die Tage vor den Tagen – Psychotherapie in der Frauenheilkunde
Die meisten Frauen im reproduktiven Alter haben körperliche, psychische oder soziale Probleme in den Wochen vor ihrer Menstruation (Marjoribanks, Brown, O’Brien & Wyatt, 2013, S. 1). Die Symptome verlaufen zu meist mild, aber 5 – 8 % der Frauen haben so starke Beschwerden, dass sie erheblich in ihrem Alltag beeinträchtigt werden (Yonkers, O’Brien & Eriksson, 2008, S. 1200). Diese schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS) wird als prämenstruelle dysphorische Störung (PPMDS) bezeichnet (Steck, 2003, S. 80). Ein typisches Beispiel schildert das folgende kurze Fallbeispiel: FallbeispielEine 32-jährige Patientin stellt sich in der Sprechstunde mit starken Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, sozialen Ängsten, Antriebslosigkeit und Depressivität vor. Gleichzeitig habe sie ein [...]
Sind Video-Sprechstunden die Zukunft der Psychotherapie?
Psychotherapie über das Internet Seit Beginn des digitalen Wandels lassen sich mehr und mehr Dinge unseres Alltags nun auch bequem von Zuhause aus erledigen. Einkaufen, Freunde treffen und spätestens seit der Corona Pandemie in vielen Bereichen auch Arbeiten funktioniert auch vor dem Bildschirm. Doch wie sieht es im Bereich der Psychotherapie aus? Das Internet ist voll von Selbsthilfe- und Psychoedukationsprogrammen für den Umgang mit Depressionen, Panikattacken oder Agoraphobien. Diese Programme können vielseitig verwendet und in die Therapie integriert werden. Die Psychotherapie nutzt hier zwei unterschiedliche Ansätze für online bzw. mobil basierte Therapien. Zum einen setzt sie auf den Stepped Care-Ansatz, der zunächst den Einsatz von [...]
EMDR- Psychotherapie mit Augenbewegungen?
Zu Beginn standen viele erfahrene Psychotherapeuten und Ärzte der neuen Therapiemethode EMDR sehr kritisch gegenüber und hielten sie zum Teil sogar für Hokuspokus (Müller-Jung, 2018). Das aus dem Englischen stammende Akronym EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ und wurde 1988 von der amerikanischen Psychologin Francine Shapiro mit dem Ziel entwickelt belastende Erinnerungen mittels bilateraler Stimulation der Augen zu behandeln (Münker-Kramer, 2017, S.31). Die Idee dazu kam Shapiro während eines Spazierganges im Park, bei dem sie bemerkte, dass spontane Augenbewegungen zu einer Entlastung ihrer eigenen Angstgefühle und depressiven Gedanken führten (McNally, 1999, S.227). Für Aufsehen sorgte das revolutionäre Verfahren [...]