Luzides Träumen als neue Technik in der Psychotherapie
Wir Menschen verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit im Schlaf, wobei unser aktives Bewusstsein abgeschaltet ist und das Unterbewusstsein seine eigenen Wege geht. Währenddessen kommunizieren die Gehirnzellen miteinander, was wir an den Grenzen unseres Bewusstseins wahrnehmen: wir träumen. Im Traum können wir alles sein, was wir wollen, fremde Landschaften erkunden, Abenteuer und Gefühle der Angst, der Qual und des Glücks erleben (Podbregar, 2012, S.4).Vor allem können wir durch das Träumen emotional regenerieren: Emotionen werden von Erinnerungen gelöst, um sie als neutrale Gedächtnisinhalte zu speichern. Wenn dies aber nicht bzw. unvollständig geschieht, wirken die Emotionen als Störfaktor, die Albträume und zusätzlichen Stress [...]
Sekundäre Traumatisierung – was steckt dahinter?
Krieg, Tod, Zerstörung. Der Ukrainekrieg hat eine neue Präsenz dieser Begriffe hervorgebracht, die im 21. Jahrhundert in Europa kaum möglich schien. Während das Leid kein Ende nimmt und über den Ausgang des Krieges nur spekuliert werden kann, ist zumindest eine Sache sicher: Verheerende psychische, physische und wirtschaftliche Folgen. Eine große Rolle spielt hier die Posttraumatische Belastungsstörung [PTBS], von der wohl die meisten schon einmal gehört haben. Sie kann auftreten, wenn eine Person mindestens einem entsetzlichen oder extrem bedrohlichen Ereignis ausgesetzt war, wozu neben Kriegserlebnissen auch Unfälle, Krankheiten, Naturkatastrophen, Misshandlungen und Gewalterlebnisse gehören (Ehring & Kunze, 2020, S. 1161; WHO, 2022). [...]
Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.
Aufschieberitis – die „Volkskrankheit“ Nummer 1! Vor allem Studenten kennen dieses Phänomen. Egal, ob es die Hausarbeit ist, die erst kurz vor Abgabe zu Ende gebracht wurde oder die Klausur, für die erst wenige Tage vorher angefangen wurde zu lernen. Fast jeder schiebt von Zeit zu Zeit Dinge auf, die eigentlich von hoher Wichtigkeit sind. Am Ende bleibt der Frust, diese Dinge wieder auf den letzten Drücker erledigt zu haben. Zum Problem wird das Aufschieben vor allem dann, wenn persönliche Ziele nicht erreicht werden, wenn man sich aufgrund des Aufschiebens schlecht fühlt oder sich gar selbst stark abwertet. Prokrastination ist [...]
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Eine posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung, die als Folge auf ein traumatisches Erlebnis auftreten kann. Am ehesten ist die Krankheit unter Soldaten verbreitet, die aus dem Krieg zurückkehren. Auslöser können aber auch anderen Ursachen zugrunde liegen, bspw. Vergewaltigungen, generelle Gewalterfahrungen, eine Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit, Naturgewalten etc. Auch wenn man selbst nicht unmittelbar in ein traumatisches Geschehen involviert war, kann man jedoch als Zeuge unter PTBS leiden (Maercker, 2018, S. 111). Viele Menschen, die einem Trauma ausgesetzt waren, leiden erst gar nicht unter PTBS, andere nur ein paar Wochen oder Monate, andere aber auch Jahre oder ihr Leben lang [...]
Böswilliges Kind oder Trauma?
Reizbarkeit, Aggressivität und Konzentrationsschwierigkeiten sind Verhaltensweisen, welche Kinder mit Trauma aufzeigen können.[1] Diese Kinder befinden sich auch im Klassenzimmer, was nicht immer auf Zustimmung der Eltern trifft. In einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung stimmten lediglich 52 Prozent der Eltern einem gemeinsamen Lernen für Kinder mit traumatischen Erfahrungen im inklusiven Unterricht zu. Auch gegenüber Verhaltensauffälligkeiten, welche traumatisierte Kinder häufig zeigen, befürworteten dies nur 37 Prozent der Eltern. Körperliche Beeinträchtigungen bei Kindern werden hingegen mit 94 Prozent befürwortet.[2] Doch weshalb verhalten sich traumatisierte Kinder häufig auffällig? Sind dies tatsächlich gewollte Verhaltensmuster eines Kindes, welche für Unruhe seitens Eltern sorgen oder spricht hier lediglich das [...]
„Der Krieg hat uns geprägt“ – Kinder des 2. Weltkriegs
Einleitung Das Ende des zweiten Weltkriegs liegt nun schon über 75 Jahre zurück, jedoch besteht immer noch ein starkes Interesse an dieser Zeit. Vereinzelt gibt es noch Zeitzeugen, die den Krieg als „Kriegskinder“ durchlebt haben. Außerdem haben die Nachkommen dieser häufig das Gefühl, indirekt von den Nachwehen dieser Zeit betroffen zu sein. Deshalb stellt sich die Frage, wie stark sich die damaligen Erlebnisse auf das ganze Leben der „Kriegskinder“ auswirken können. Die Kinder des zweiten Weltkriegs Wenn von „Kriegskindheit“ die Rede ist, so wird von den Kindern der Geburtenjahrgänge von 1927 bis 1948 gesprochen, welche bis heute von den [...]