By Published On: 19. Juli 2022Categories: Gesundheit, Psychologie

Jeder von uns hat sicherlich schonmal Erschöpfung empfunden oder war schonmal gereizt. Immer mehr Menschen leiden aufgrund von Stress und Leistungsdruck, unter einem Burnout.[1] Was das Burnout-Syndrom ist, wie es für Menschen ist, die an Burnout leiden und wie einem Burnout durch präventives Handeln vorgebeugt werden kann, soll in diesem Beitrag behandelt werden.

Was bedeutet „Burnout“ eigentlich?

Das Burnout-Syndrom, ob es nun als Modeerscheinung oder als psychisches „ausgebranntsein“ bezeichnet wird, vereint folgende Tatsache: Es ist eine psychische Erkrankung. Eine ernstzunehmende Psychische Erkrankung, welche zum einem durch körperlichen, mentalen, oder emotionalen Stress zustande kommt. Zum anderen durch erhöhte Belastung und Anspannung, auf die keine Entspannung folgt. Stress in Form von Erwartungsdruck, Zeitdruck, Leistungsdruck, längere Arbeitszeiten, die nicht durch regelmäßige Pausen balanciert werden oder auch das Unterdrücken von Gefühlen und mangelnde Bedürfniserfüllung oder Abgrenzung.

Anzeichen eines Burnouts

Erkennbar wird ein Burnout durch verschiedenste frühzeitige oder später auftretende Symptome, wie:

  • Wut und Gereiztheit
  • Mangelnde Konzentrationsfähigkeit
  • Erschöpfung: Körperliche oder mentale Erschöpfung und Energiemangel
  • Prokrastination: Das Aufschieben wichtiger Aufgaben und verringerte Initiative
  • Neigung zum Weinen, Schwächegefühl, Verzweiflung
  • Gefühl mangelnder Anerkennung
  • Schwerfallende Erholung trotz Pausen[2]

Prävention oder Therapie, was ist besser?

Spüren wir bereits Symptome wie diese, ist es empfehlenswert einen Arzt, Psychotherapeuten oder Psychiater aufzusuchen, um eine Ausweitung der Symptome zu verhindern. Dennoch ist es von Vorteil, ein Burnout und die damit einhergehenden Symptome zu verhindern, indem präventiv gehandelt wird. Denn es ist „besser“ und auch „leichter“, ein Burnout zu verhindern, als diesen im Nachhinein behandeln zu müssen oder mit den Folgen leben zu müssen.

So kann einem Burnout vorgebeugt werden

Durch gezielte Prävention in der Praxis, kann einem Burnout vorgebeugt werden. Unser tägliches Verhalten und ein paar Veränderungen in der Art und Weise des Lebensstils reichen oftmals aus, um die Symptome und Folgen verschiedenster psychischer Erkrankungen zu vermeiden. Dazu gehören auch folgende 6 Verhaltensweisen und Veränderungen:

Integration von gesunder Abgrenzung

Wer seine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge richten möchte, darf sich von Ablenkungen nicht stören lassen. Daher ist es in bestimmten Situationen wichtig, sich abzugrenzen und „Nein“ zu sagen.[3] Gesunde Grenzen sind eine unterstützende Möglichkeit, um einerseits die eigene Zeit wertzuschätzen und andererseits die eigenen Energiereserven in die richtigen Dinge und Tätigkeiten zu investieren.

Priorität: Bedürfnisbefriedigung

Im Alltag oder innerhalb zwischenmenschlicher Beziehung, werden unsere Bedürfnisse oftmals nicht erfüllt. Zum einen, weil wir diese nicht nach außen kommunizieren und zum anderen, weil wir uns diesen kaum bewusst sind. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, gezielt Zeit mit uns selbst zu verbringen, um herauszufinden, welche Bedürfnisse wir haben, um anschließend darauf achten zu können, diese auch zu erfüllen. Werden unsere Bedürfnisse erfüllt, führt es zu Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.

Ganzheitliche Selbstfürsorge, um Resilienz zu stärken

Als Resilienz wir unsere psychische Widerstandkraft bezeichnet. Diese kann durch ganzheitliche Selbstfürsorge unterstützt und gestärkt werden, indem emotionale, körperliche, spirituelle, mentale, sowie soziale Selbstfürsorge in gleichmäßiger Balance kombiniert und im Alltag priorisiert werden.

Planung und Struktur im Alltag

Stress entsteht mitunter durch Zeitdruck. Zeitdruck wiederum kann durch Planung verhindert werden. Wird der Alltag sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext gekonnt strukturiert, kann Stress vermieden werden und somit auch die Hauptursache für ein Burnout-Syndrom.

Integration einer Work-Life-Balance

Wird der Alltag präventiv strukturiert und im Voraus geplant, dann wird dadurch eine sogenannte Work-Life Balance ermöglicht. Insofern Beruf und Privatleben einerseits getrennt werden und andererseits auch fest mit Pufferzeiten eingeplant werden. Wenn bekannt ist, wann und zu welcher Zeit genau, bestimmte Termine oder Arbeits- und Entspannungszeiten stattfinden, kann Stress in vielerlei Hinsicht vermieden werden und somit auch einem Burnout.

Integration von Entspannungsmethoden im Alltag

Zu guter Letzt ist es wichtig, dass auf Anspannung immer Entspannung folgt. Entspannung kann unterschiedlich aussehen und es wird zwischen unterschiedlichen Entspannungmethoden unterschieden. Ein paar Beispiele hierfür, die für Innere Ruhe und Gelassenheit sorgen, sind Meditation, Progressive Muskelentspannung sowie Autogenes Training.

Fazit

Alles in allem kann einem Burnout bereits frühzeitig vorgebeugt werden. Im Besten Fall durch eine Kombination aus allen oben genannten 6 Verhaltensweisen und Veränderungen. So kann einerseits ein ganzheitlicher Ansatz umgesetzt werden, sowie andererseits auch ein Burnout und die damit zusammenhängenden Symptome und Folgen verhindert werden.


[1] Vgl. Korb, J. (2013)

[2] Burisch M. (2010)

[3] Vgl. Baus L. (2015)

Literatur

Quellen:

Baus L. (2015) „Nein“ sagen und Grenzen setzen. In: Selbstmanagement: Die Arbeit ist ein ewiger Fluss. Springer Gabler, Wiesbaden.

Burisch M. (2010): Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. Heidelberg: Springer; 4 Aufl.

Korb, J. (2013) Ausgebrannt und schmerzgeplagt. MMW – Fortschritte der Medizin 155, 57–59

Bildquellen:

Abbildung 1: Pixabay.com, https://pixabay.com/de/photos/ver%c3%a4rgern-%c3%bcberw%c3%a4ltigt-betonen-m%c3%bcde-2681502/, abgerufen am 23.03.2022

Teile diesen Artikel